Ehe für die Fußballprofis des VfB Stuttgart am Montagabend (20.15 Uhr) das eminent wichtige Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen angepfiffen wird, gilt es, die Zeit sinnvoll zu überbrücken. Also wird um 11 Uhr noch ein bisschen trainiert.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Bremen - Es ist das 104. Bundesligaduell zwischen den beiden Traditionsclubs Werder Bremen und VfB Stuttgart, das an diesem Montagabend (20.15 Uhr/Sky) im Weserstadion angepfiffen wird. Aktuell hat der SV Werder in der Gesamtbilanz bei 32 Unentschieden mit 36 Siegen noch einen Erfolg mehr auf der Habenseite stehen als der VfB (35 Siege). Doch das soll sich am Abend im direkten Duell der beiden akut abstiegsgefährdeten Clubs nach dem Geschmack der Stuttgarter möglichst ändern. „Wir werden alles raushauen“, sagt der Trainer Jürgen Kramny vor dem Duell der beiden Schießbuden der Liga, die jeweils 63 Gegentore bekommen haben.

 

Am Sonntagnachmittag ist die VfB-Mannschaft noch von 1200 Fans beim Abschlusstraining auf dem eigenen Trainingsgelände verabschiedet worden. Eine Geste, die den Stuttgarter Profis (33 Punkte, viertletzter Platz) vor dem Duell mit den Bremern (31 Punkte, vorletzter Platz) Mut machen soll. Dann ging es mit dem Flieger in die Hansestadt, wo der Spieltag für den VfB-Tross am Montag um 8.30 Uhr mit dem Frühstück beginnt. Für elf Uhr hat Jürgen Kramny, dessen Team aus den vergangenen fünf Bundesligapartien lediglich einen Punkt holte, noch ein kleine Trainingseinheit angesetzt. „Da werden wir ein bisschen anschwitzen“, sagt der Chefcoach.

Gegen 12.30 Uhr wird dann im Teamhotel das Mittagessen serviert. Die Bremer, die ein Trainingslager im niedersächsischen Verden bezogen haben, logieren dann bereits in unmittelbarer Nähe. Denn wie in den Jahren unter dem Trainer Thomas Schaaf üblich, bevorzugt der amtierende Trainer Viktor Skripnik nun wieder das angestammte „Werder“-Hotel. Das ist das Parkhotel direkt hinter dem Hauptbahnhof, von wo aus sich unmittelbar der Bremer Stadtpark anschließt.

Der VfB-Tross um den Kapitän Christian Gentner und den aktuell besten Torschützen Daniel Didavi (elf Tore) zieht sich derweil ohne seinen Weltmeister Kevin Großkreutz, der in Stuttgart geblieben ist („Wir wollen bei ihm noch nichts überstürzen“, so Kramny), auf die Hotelzimmer zur Mittagsruhe zurück. Die meisten Spieler sind dabei zu Zweit auf den Zimmern. Für 16 Uhr hat der Trainer dann ein Treffen bei Kaffee und leichter Kost angesetzt, ehe sich die Teambesprechung anschließt. Auf der werden die Stuttgarter Fußballprofis dann erfahren, wer im eminent wichtigen Duell bei den Bremern in der Startelf steht.

Gegen 18.30 Uhr steht die Abfahrt zum Stadion an, wo der VfB in seinem Fanblock nicht wie gewohnt auf eine große Unterstützung setzen kann. Denn gerade die eingefleischten Stuttgarter Anhänger boykottieren die Partie, weil sie Bundesligaspiele an Montagen als reine Kommerz-Veranstaltungen seitens der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ansehen. Spätestens wenn der Teambus dann die letzten, engen Kurven durch das Wohngebiet vor dem Weserstadion am Osterdeich im Nordosten der Stadt genommen hat, wird auch der letzte VfB-Spieler wissen, was die Stunde geschlagen hat. Denn hier stehen die Fans des SV Werder traditionell mit einer Flasche Pils in der Hand dicht am Wegesrand, um den Akteuren des Gegners möglichst tief in die Augen zu blicken.