Sport: Dirk Preiß (dip)

Durch eigene Berechnungen und Erfahrungen, aber auch mithilfe von unabhängigen Wirtschaftsprüfern (das Stuttgarter Unternehmen KPMG) hat der Club eine neue Vereinsbewertung erstellt, die ausschlaggebend dafür ist, wieviel der VfB im Falle einer Ausgliederung für veräußerte Anteile bekommt. Bisher – und noch zu Erstligazeiten – war man von einem Wert von 200 bis 250 Millionen Euro ausgegangen. Die neue Marke für den Unternehmenswert des VfB Stuttgart lautet nun: 300 Millionen Euro. „Wir sind das Thema mit neuem Selbstvertrauen angegangen“, sagt Dietrich und verweist auf den Mitgliederzuwachs und den Zuschauerzuspruch nach dem Abstieg, „ich habe in den vergangenen sechs Monaten erlebt, welche Kraft in diesem Verein steckt.“ Die soll nun – trotz Zweitligazugehörigkeit – bares Geld wert sein.

 

Maximal 24,9 Prozent der Anteile will der Verein veräußern. 75,1 Prozent, also die deutliche Mehrheit an der AG, würden beim Verein bleiben. „Er wäre beherrschender Aktionär“, versichert der Präsident, der Clubchef des eingetragenen Vereins bleiben würde. Den Vorstand der AG würden die bisherigen Clubvorstände Stefan Heim, Jochen Röttgermann und Jan Schindelmeiser bilden. In einem ersten Schritt würde der Club zwölf Prozent der Anteile (fünf Prozent im Zweitligafall) an den so genannten Anker-Investor veräußern. Weil für den Kaufpreis der künftige Unternehmenswert gilt, würden diese Anteile wohl mehr als 36 Millionen Euro einbringen. Mit der Daimler AG befindet man sich in Verhandlungen, und Dietrich verspricht: „Wir verkaufen uns nicht unter Wert.“

Innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre sollen die weiteren 12,9 Prozent der Anteile veräußert werden. Das Ziel dabei: ein Erlös von insgesamt 100 Millionen Euro. Vier bis fünf Investoren wünscht sich der Club, auch, um sich nicht abhängig zu machen von einem einzigen Investor. „Der Verein behält das Heft des Handelns in der AG in der Hand“, sagt Wolfgang Dietrich, der zusammen mit Stefan Heim keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Ausgliederung lässt.