Die Saison schien bereits gelaufen – nun kehrt Daniel Didavi zurück. Im Derby gegen den SC Freiburg könnte der VfB-Mittelfeldspieler wieder im Kader stehen.

Stuttgart - Knapp sechs Wochen ist es her, als Robin Dutt mit betrübter Stimme das vorzeitige Saisonende des am Knie verletzten Mittelfeldspielers Daniel Didavi (25) verkündete. Die Hoffnungen hätten sich „leider zerschlagen“, sagte der VfB-Manager, „wir rechnen nicht damit, dass er in dieser Saison noch einmal zurückkommen wird.“ Es scheint ein geradezu genialer Schachzug aus der Welt der Psychologie gewesen zu sein – denn schon drei Wochen später konnte Dutt frohgemut vermelden: „Von dem Tag an, an dem wir die Saison für beendet erklärt haben, ging es bei Daniel steil bergauf.“

 

Bester Mann im Spiel gegen die Kickers

Nun steht Didavi kurz davor, wieder in den Profikader des VfB zurückzukehren. Schon am Samstag gegen Freiburg könnte er zumindest auf der Ersatzbank sitzen. „Ich habe keine Probleme, alles ist okay“, sagte der Profi, nachdem er am vergangenen Samstag mit dem VfB II gegen die Stuttgarter Kickers (1:2) sein erstes Wettkampfspiel seit Dezember bestritten hatte. Didavi war im Stadtderby der beste Mann auf dem Platz, mehr als eine Stunde hielt er durch – länger als es eigentlich geplant war. Es sei „ein gutes Spiel, ein guter Test“ gewesen – nun fühlt sich das VfB-Eigengewächs bereit, auch zwei Spielklassen höher ins Geschehen einzugreifen.

Nur sechs Bundesligaspiele hat Daniel Didavi in dieser Saison bestreiten können. In der Hinrunde warf ihn ein Muskelbündelriss im Oberschenkel wochenlang aus der Bahn; nach dem Jahreswechsel stoppte ihn wieder der Knorpelschaden im Knie, der ihn seit mittlerweile fast drei Jahren begleitet. Von einem drohenden Karriereende war zwischendurch bereits die Rede – doch nun unternimmt der Spielmacher mit der standesgemäßen Rückennummer zehn den nächsten Anlauf, wieder vollständig auf die Beine zu kommen.

Stevens ist ein Fan der Spielweise Didavis

Mit Freude registrierte Huub Stevens zuletzt die Fortschritte des hoch begabten Sorgenkinds und dessen Rückkehr im Spiel gegen die Kickers. Der VfB-Trainer ist ein erklärter Fan der Spielweise Didavis, der sich schon in Stevens’ erster Amtszeit pünktlich zum Saisonendspurt zurückgemeldet hatte. „Wir müssen von Training zu Training schauen“, sagt der Niederländer, denn selbst wenn das Knie stabil sei, müsse man genau beobachten, ob auch die Muskulatur der erhöhten Belastung standhalte.

Probleme dieser Art plagen derzeit Daniel Ginczek, der sich nach seinem Kreuzbandriss mittlerweile zum großen Hoffnungsträger aufgeschwungen hat. Am Mittwoch musste der Torjäger das Training vorzeitig abbrechen, am Donnerstag konnte er gar nicht mitwirken. Trotzdem soll Ginczek am Samstag dabei sein, wenn der VfB den nächsten Schritt aus dem Tabellenkeller machen will.