„Ich hasse es, zu verlieren“, sagt Zorniger. Natürlich gehen auch die Spieler nicht gerne mit einer Niederlage vom Platz – aber trifft sie das genauso hart wie den Trainer?

 

Fest steht, dass sich die Mannschaft in den vergangenen zwei, drei Jahren immer erst zusammengerissen hat, als der Absturz in die zweite Liga drohte. In der allergrößten Not zeigte der VfB plötzlich andere Auftritte, so wie am Ende der vergangenen Saison mit drei Siegen in den letzten drei Spielen. Zuvor gab es eine lange Zeit, in der dem Team nicht einmal mehr zwei Erfolge nacheinander gelungen sind – und in dieser Runde setzt sich diese Phase bis heute fort. Dabei wäre nach den drei Punkten in Hannover nun gegen Gladbach die Chance da gewesen, diese Serie zu durchbrechen. Doch im Gegensatz zum Mittwoch, als die Elf nach einem 0:1-Rückstand sofort die Ärmel hochgekrempelt hat, passierte gegen die Borussia erst mal – nichts.

Das kann dann durchaus ein Zeichen sein, dass der VfB zu genügsam und zu schnell zufrieden ist – nicht nur die Spieler, sondern der ganze Club. Intern ist es schon länger ein Thema, dass offenbar nicht der richtige Geist ausgestrahlt wird – vom Aufsichtsrat und vom Vorstand über das mittlere Management auf der Geschäftsstelle bis hinunter in die Mannschaft.

Wie das funktioniert, beweisen speziell die Bayern, bei denen jeder Spieler weiß, dass er ständig unter genauer Beobachtung der Vereinsführung steht. Nachlässigkeiten kann sich deshalb keiner erlauben. Dagegen vermittelt der VfB eher das Bild einer Wohlfühloase. Keiner grätscht dazwischen – weder in der Chefetage noch eventuell als Folge davon auf dem Platz.