Der VfB Stuttgart eilt von Sieg zu Sieg. Das spricht nicht nur für die Stammspieler, sondern auch für die zweite Reihe. Und Daniel Ginczek meldet sich Schritt für Schritt zurück.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Als er mit den Kollegen die verdiente Ehrenrunde im Gänsemarsch absolviert hatte, da steuerte Daniel Ginczek noch mit nacktem Oberkörper die erste Reihe der Haupttribüne an. Von seiner Frau Wiebke nahm der VfB-Stürmer dort die ältere seiner beiden Töchter in Empfang. Für die dreijährige Lou Carlotta dürfte die Sicht auf Papas Arm so dicht am Spielfeld neu sein – denn lange hat Ginczek ja nach einem Bandscheibenvorfall und einem Kreuzbandriss nicht mitgemischt als Aktiver auf dem Rasen der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena.

 

Nun meldet sich Ginczek Schritt für Schritt zurück, und es zeigt sich nicht nur an ihm, dass beim VfB auch der zweite Anzug sitzt. Während der VfB in der Rückrunde beginnend mit dem 1:0 von St. Pauli von Sieg zu Sieg eilt, erhält der „Ginni“ zeitgleich immer mehr Einsatzminuten. Beim 2:0 über die defensiv starken Roten Teufel („Die haben zuletzt im Schnitt nur ein Tor pro Monat bekommen“, merkte der Cheftrainer Hannes Wolf an) kam die Nummer 33 diesmal in der 67. Minute für Simon Terodde aufs Feld, der mit gebrochener Nase nicht mehr weiterspielen konnte.

Kaum ein Spieler ist verletzt

Auf der Stuttgarter Trainerbank blieb man aber trotz einer dünnen 1:0-Führung gelassen. „Wenn man einen Daniel draußen hat, dann fällt es nicht ganz so schwer, den Simon raus zu nehmen“, sagte Wolf, der mit Ausnahme des zweiten Torhüters Jens Grahl aktuell alle 25 Profis fit im Training hat. „Es ist außergewöhnlich, wie viele Spieler bei uns gerade hart trainieren können“, freute sich Wolf, denn das zahlt sich gerade in kniffligen Situation wie der Verletzung des Toptorjägers Terodde aus.

Beim VfB kann also auch die zweite Reihe Dampf machen. Diesmal kam neben Ginczek noch der quirlige Julian Green und zeigte gleich, wie man mit einem guten Auge freie Räume schafft. Dritter Einwechselspieler war der junge Berkay Özcan, der überlegt zum entscheidenden 2:0 einschoss (87.). „Wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf in der Mannschaft – und können von der Bank aus gut nachlegen“, erklärte Daniel Ginczek, dem sich kurz nach seiner Einwechslung selbst die Chance zum 2:0 geboten hatte. Doch nach einer Flanke von Carlos Mané schoss der Angreifer frei stehend drüber. „Ich hätte schon gerne getroffen, bin aber auch so mit meiner Leistung zufrieden“, sagte Ginczek, der sich eifrig ackernd in den Dienst der Mannschaft stellte.

Schindelmeiser lobt den Teamgeist

Dann bekam der gebürtige Sauerländer noch sein persönliches Glücksgefühl, als er dem jungen Özcan („Der Berkay ist ein abgezockter Junge“) vor dem zweiten VfB-Tor den Ball gekonnt in den Lauf passte. „Das macht der Daniel echt top, denn er dreht sich gut ein“, sagte Hannes Wolf, der nun lediglich vor dem Luxusproblem steht, seine leistungsbereiten Profis allesamt bei Laune halten zu müssen. Alexandru Maxim etwa stand wie Hajime Hosogai und Florian Klein nicht im Kader. „Die Jungs verhalten sich alle überragend“, lobte der Manager Jan Schindelmeiser, „auch wenn es einige natürlich derzeit sehr schwer haben.“

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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