In dieser Transferperiode vollzieht der VfB Stuttgart einen fulminanten personellen Umbruch. Zahlreiche Spieler hat der Bundesligist verpflichtet, doch einige Akteure sollen den Club noch verlassen. Ein Überblick.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Der VfB Stuttgart vollzieht in dieser Transferperiode einen fulminanten personellen Umbruch. Zahlreiche Spieler hat der Aufsteiger verpflichtet. Mit der Folge, dass der Profikader aktuell stark aufgebläht ist. Einige Spieler sollen daher abgegeben werden. Die Kandidaten:

 

Anto Grgic: Es gibt zahlreiche Fans beim VfB, die verstehen rund um die Personalie Anto Grgic die Welt nicht mehr. Warum um Himmels willen, so fragen sie, ist der 20 Jahre junge Schweizer derart außen vor? In Zeiten, in denen die Stuttgarter im Mittelfeld weiter nach einer optimalen Besetzung fahnden, hat es Grgic zum Saisonauftakt nicht einmal in den 18-Mann-Kader geschafft. Das erinnert an vergangene Saison, als der Neuzugang vom FC Zürich zu Beginn mehrere Wochen im Regionalliga-Team spielte. Und doch sind die Umstände diesmal grundlegend andere: Fehlte Grgic damals die Spielpraxis, so hat er inzwischen in der Rückrunde elf Zweitligaspiele für den VfB absolviert – und konnte dabei ein ums andere Mal sportlich überzeugen.

Dann kam Mitte April aber das Spiel in Bielefeld, als der Trainer Hannes Wolf den Schweizer in der 46. Minute ein- und 29 Minuten später wieder auswechselte. Auch wenn der Coach taktische Gründe anführte und man die wichtige Partie noch 3:2 gewann, empfand man dies im Grgic-Lager als Höchststrafe. Gerade mit einem jungen Profi, so der Tenor, mache man so etwas nicht. Zumal es bei Grgic bereits eine Vorgeschichte gab: Im Heimspiel gegen Bochum hatte Wolf den 20-Jährigen schon nach 31 Minuten vom Feld genommen. Nach Bielefeld spielte Grgic gar nicht mehr.

Umgekehrt sind die Trainingsleistungen der Nummer acht nicht immer rundum zufriedenstellend. Tatsächlich führt der junge Schweizer, dem eine gewisse Lethargie nachgesagt wird, dort nicht jeden Zweikampf so, als wolle er ihn auch wirklich gewinnen. Da man Grgic aber weiterhin für einen entwicklungsfähigen Spieler hält, ist ein Leihgeschäft angedacht. Der FC Basel um den neuen Sportdirektor Marco Streller war im Gespräch, ist aber – wenn überhaupt – frühestens im Winter interessiert.

Julian Green: Dem ehemaligen Münchner geht es ähnlich wie Grgic. Auch er hat es zum Saisonauftakt in Berlin nicht einmal in den Kader geschafft – und bekam damit deutlich vor Augen geführt, dass der VfB nicht mehr mit ihm plant. Damit ist auch öffentlich, dass man im Club von den Transferaktivitäten des Jan Schindelmeiser zuletzt nicht restlos begeistert gewesen ist. Schließlich hatte der geschasste Manager den Flügelspieler vom FC Bayern erst in der vergangenen Winterpause geholt.

Green, der gleich zwei Tore schoss, konnte die Erwartungen danach nicht erfüllen und kam lediglich auf zehn Einsätze in der zweiten Liga. Doch der Stürmer hat einen Vertrag bis 2019 – und hofft daher auf eine Einsatzchance in Liga eins. Ob er die bekommt, ist allerdings ziemlich fraglich.

Tobias Werner: Noch unter dem Wolf-Vorgänger Jos Luhukay für eine Million Euro an Ablöse vom FC Augsburg verpflichtet, gingen die Meinungen bei Tobias Werner schnell auseinander.

Schließlich setzte man beim VfB in der Schindelmeiser-Ära verstärkt auf junges Personal. Im Fall von Werner, 32, der auf die Erfahrung von 127 Erst- sowie 123 Zweitligaspielen für Augsburg und den FC Carl Zeiss Jena zurückblicken kann, kam großes Pech dazu. Ein familiärer Trauerfall, Adduktoren- und muskuläre Probleme legten den Linksaußen über weite Strecken der Vorsaison lahm. Werner spielte in der Rückrunde nur 18 Minuten bei den Münchner Löwen, schaffte den Anschluss nicht mehr so richtig. Daher soll Werner möglichst verkauft werden.

Jérôme Onguéné: Wie Green wurde der Franzose Jérôme Onguéné erst im Januar von Jan Schindelmeiser für stolze 2,5 Millionen Euro verpflichtet – allerdings auch auf den Wunsch des Trainers Hannes Wolf. Schnell aber zeigte sich, dass der 19 Jahre junge Innenverteidiger aus Sochaux dem Tempo (noch?) nicht gewachsen ist. Onguéné, der noch kein Spiel für die erste Mannschaft des VfB machte, soll ausgeliehen werden.

Hans Nunoo Sarpei: Den defensiven Mittelfeldspieler, der aktuell beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mittrainiert, würde man gerne an die Roten Teufel abgeben. Doch die Entscheidung der Pfälzer, ob man Hans Nunoo Sarpei an sich binden will, steht noch aus.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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