Die Lage beim VfB Stuttgart hat sich zwar dank des Siegs gegen Ingolstadt etwas entspannt, aber die Schwaben sind noch lange nicht da, wo sie sein wollen. Der nächste Rückschlag droht bereits am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen.

Stuttgart - Erleichterung, aber keine Euphorie herrscht beim VfB Stuttgart auch noch zwei Tage nach dem befreienden ersten Heimerfolg nach zuvor vier Pleiten in Serie. „Wir haben sieben Punkte aus neun Partien geholt und gegen einen Aufsteiger gewonnen, der bislang sicher gut gespielt hat“, sagte Sportvorstand Robin Dutt zum glücklichen Sieg gegen den FC Ingolstadt. „Wir achten genau darauf, das richtig einzuordnen.“ Es gebe noch keine Wende, es herrsche aber auch keine Skepsis.

 

Schon unmittelbar nach dem schwer erkämpften 1:0 dank Daniel Didavis Abseitstor hatten Trainer Alexander Zorniger und Dutt eingeräumt, dass der schwäbische Fußball-Bundesligist spielerisch hinter den zuvor gezeigten Leistungen geblieben war. Angesichts des Ausfalls von fünf wichtigen Akteuren ist dies teilweise sogar nachvollziehbar, zumal Zorniger die Stuttgarter Spielweise radikal umkrempelt.

Am Samstag heißt der Gegner Leverkusen

Dutt stellte in der Medienrunde am Dienstag zum wiederholten Male klar, dass es zur neuen Philosophie keine Alternative gebe: „Wir gehen unseren Weg konsequent weiter.“ Das schließt Rückschläge implizit ein, auch wenn diese natürlich nicht erwünscht sind.

Ein Negativerlebnis droht bereits am kommenden Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen. „Leverkusen ist eine große Herausforderung. Aber unser klares Ziel ist es, zu punkten“, sagte Dutt vor dem Auftritt bei der Werkself, die er in der Saison 2011/12 trainiert hatte. „Wenn wir an unsere Grenzen gehen, können wir was Zählbares holen.“

Klar ist aber, dass der VfB trotz zuletzt sieben Punkten aus vier Partien das Kräfteverhältnis realistisch einzuschätzen weis. „Wir akzeptieren die Favoritenrolle von Leverkusen, aber der VfB muss sich nicht kleiner machen, als er ist“, sagte der Manager. „Von der Qualität her gehört Bayer 04 zu den vier, fünf Top-Mannschaften der Liga.“

Serey Dié fehlt

Ausgerechnet gegen einen solch starken Gegner fehlt der gelb-rot gesperrte Serey Dié als Organisator im defensiven Mittelfeld. Dutt hofft, dass vom zuletzt verletzungsbedingt fehlenden Quintett wenigstens Christian Gentner mitwirken kann: „Alle wären froh, wenn der Kapitän wieder dabei wäre.“ Sonst muss der Tabellen-15. ohne seine beiden etatmäßigen Sechser versuchen, den Leverkusener Spielfluss einzudämmen.

Lukas Rupp käme dann eine zentrale Rolle zu. Der Neuzugang vom Absteiger SC Paderborn stand zum vierten Mal in der Startelf und machte laut Dutt seine Sache gut: „Gegen Ingolstadt war er der laufstärkste Spieler. Er hatte eine sehr gute Passquote.“ Generell ist der Sportvorstand von dem 24-Jährigen angetan. „Lukas ist ein guter Spieler und ein intelligenter Junge“, urteilte Dutt. „Er ist ein ganz bodenständiger Typ.“

Lob gab es auch erneut für Torhüter Przemyslaw Tyton, der nicht nur wegen des parierten Strafstoßes entscheidend zum Erfolg gegen den oberbayerischen Neuling beigetragen hatte. „Er musste zuletzt viel einstecken“, erinnerte Dutt an die teilweise massive Kritik am Polen und die gellenden Pfeifkonzerte der eigenen Fans beim 2:2 in Hoffenheim. „Er musste viel ausbaden als letzter Mann und hat deshalb auch Elfmeter verursacht.“ Tyton sei „ein sehr feiner Kerl“.