Fredi Bobic, der frühere Manager des VfB Stuttgart, attackiert den Trainer Jürgen Kramny – aus persönlichen Gründen. Kramny ist bis jetzt auf jeden Fall erfolgreich.
Stuttgart – Um Fredi Bobic ist es in letzter Zeit ziemlich still geworden. Seit seiner Entlassung als Manager des VfB Stuttgart am 24. September 2014 ist der frühere Nationalstürmer ohne Job – mal abgesehen von einigen Auftritten bei diversen Fernsehsendern. Über diese Schiene hat sich Bobic jetzt auch am Dienstag wieder mal zu Wort gemeldet – und den VfB-Trainer Jürgen Kramny heftig kritisiert.
Auf die Frage nach der Bundesligatauglichkeit von Kramny feuerte Bobic eine Breitseite ab: „Da bin ich wirklich am Zweifeln“, sagte er – um einen nebulös formulierten Satz hinterherzuschieben. Er lautete: „Ich halte ihn für einen guten Trainer, aber ich habe ihn jetzt in der Bundesliga nicht für den Trainer gehalten.“ Und weiter ging’s in diesem Stil. Was seine Persönlichkeit und die Weiterentwicklung des Fußballs angehe, müsse Kramny noch ein bisschen mehr bringen, erklärte Bobic, „das wird die Frage sein – wird er diesen nächsten Schritt machen können?“
Was er mit dieser Attacke bezweckt, ist unklar. Womöglich liegt sein Motiv in persönlichen Animositäten. In seiner gut dreijährigen Ära als Manager beim VfB betreute Kramny schon die zweite Mannschaft des Clubs in der dritten Liga. So gab es viele Berührungspunkte, wobei es mit dem Verhältnis der beiden nicht zum Besten bestellt war. Kramny galt auch nicht gerade als Freund des alten Chefscouts Ralf Becker, der wiederum von Bobic eingestellt, gefördert und zwischenzeitlich sogar auch noch mit der Leitung der gesamten Nachwuchsabteilung beauftragt worden war.
Bobic und Becker sind inzwischen Geschichte beim VfB – und Kramny hat momentan Erfolg. Nachdem er den Posten bei den Profis Ende November übernommen hat, ist er mit der Mannschaft seit fünf Spielen ungeschlagen und feierte zuletzt drei Siege nacheinander. Zudem schaffte das Team in dieser Zeit auch den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
Derweil wartet Bobic weiter auf Angebote anderer Clubs. Der VfB will seine Aussagen nicht kommentieren.