Taktikblogger Jonas Bischofberger zeigt auf, worauf der VfB gegen Bayer Leverkusen verstärkt achten muss und was der Schlüssel zum Erfolg für die Schwaben sein könnte. Die Vorab-Analyse zum 15. Spieltag.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart will nach der 0:1-Niederlage bei Werder Bremen wieder gewinnen. Am Freitagabend empfängt der VfB ist Bayer 04 Leverkusen vor heimischer Kulisse. Die Werkself stellt derzeit die drittbeste Offensive der Liga. Aber wenn die Schwaben folgende Dinge beachten, ist auch ein Sieg gegen das Team von Heiko Herrlich möglich.

 

- Leverkusen mit Intensität und Offensivfußball

-Dynamische Wechsel im Pressing sorgen für Ballgewinne

- Eine stabile Defensive wird für Stuttgart besonders wichtig sein

Leverkusens offensive Flügelverteidiger

In den letzten Partien trat Leverkusen überwiegend in einem 5-2-3-System auf, nicht unähnlich der Grundformation des VfB. Die Mannschaft von Heiko Herrlich füllt dieses System allerdings mit deutlich mehr Offensive und Risiko. Das wird vor allem an der Besetzung der Flügelverteidiger-Positionen deutlich: Anstelle gelernter Außenverteidiger spielen außen in der Fünferkette oft Flügelstürmer wie Brandt, Mehmedi und Bailey.

Diese offensiv denkenden Flügelspieler verteidigen im Mittelfeldpressing entsprechend unorthodox. Anstatt sich permanent in die Fünferkette zu orientieren, verteidigen sie viel nach vorne und rücken auch mal ins Zentrum ein. Weil die Innenverteidiger in solchen Situationen eher mittig bleiben, sind bei Leverkusen die Räume ganz außen neben der Kette gelegentlich offen. Diese Räume könnte der VfB durch Läufe der Zehner, von Gentner oder durch die Flügelverteidiger ansteuern.

Dynamisches Pressing

Trotzdem ist es nicht so, dass Leverkusen mit dieser offensiven Besetzung völlig instabil wäre. Bislang kassierten sie 19 Tore in der Bundesliga - ein durchschnittlicher Wert. Die Lücken, die Leverkusen im Verbund manchmal lässt, laufen die Mittelfeldspieler diszipliniert zu. Sie ziehen sich immer wieder eng um den Gegenspieler zusammen, wenn der Ball in Freiräume kommt und nehmen ihm so die Optionen. Für den VfB wird es also darauf kommen, die Angriffe schnell und trotzdem sauber zu Ende zu spielen.

Vor allem aber zeichnet sich Leverkusens Pressing durch eine hohe Intensität und Leidenschaft aus. Sie können ein hohes Angriffspressing, aber auch ein tieferes Mittelfeldpressing aufziehen und wechseln dynamisch zwischen den beiden Varianten. Der Gegner soll nicht in seinen Rhythmus finden und im Aufbau immer wieder überrumpelt werden. Auf diese Weise kompensiert Leverkusen eigene Lücken mit frühen Balleroberungen. Eine offensive Mannschaft eben.

Im Spiel nach vorne kommt dann die individuelle Klasse der Angreifer zum Tragen, die alle eine gute Mischung aus Kreativität, Dribbelstärke und Tempo mitbringen. Oft kommt Leverkusen dabei über die Flügel, von wo aus sie immensen Zug zum Tor entwickeln können und sich mit flachen Kombinationen nach vorne spielen. Hohe Flanken sieht man bei den Rheinländern selten.

Viel Laufarbeit für den VfB

Für den VfB bedeutet das, dass die Mannschaft besonders konsequent auf die Flügel verschieben muss, um Leverkusen dort einzuschnüren. Viel Laufarbeit dürfte dabei den Sechsern zufallen: Sie müssen nicht nur die Wege vom Flügel Richtung Tor abdecken, sondern auch den Rückraum gegen die flachen Hereingaben sichern. Zweifellos wird eine stabile Defensive wieder das Fundament für den VfB sein. Darauf aufbauend werden die Stuttgarter aber auch selbst aktiv sein müssen, um die Lücken des Gegners aufzudecken.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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