Bis zu 6000 VfB-Fans begleiten ihre Mannschaft am Freitag zum Auswärtsspiel nach Sandhausen. Sie könnten für einen Rekord sorgen.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Dass Sandhausen nicht gerade als Nabel der Fußballwelt gilt, ist kein großes Geheimnis. Entsprechend bescheiden liest sich auch die Zahl, die den Zuschauerrekord bei einer Partie in der zweiten Liga im Hardtwaldstadion ausweist: 12 136. So viele Fußballfans wollten im April 2015 das Duell des SV Sandhausen mit dem Karlsruher SC sehen. Sie bekamen ein 0:0 geboten – und sind ab dem kommenden Freitag (18.30 Uhr) womöglich auch noch ihren Rekord los. Denn dann kommt der VfB Stuttgart nach Sandhausen.

 

Für den Absteiger ist es das zweite Auswärtsspiel der neuen Saison und das erste Spiel mit zumindest ein bisschen Derbycharakter. Es folgen im Laufe der Saison ja auch noch die Duelle mit dem 1. FC Heidenheim und dem Karlsruher SC. Was die Partie am Freitagabend aber auch sein wird: ein gefühltes Heimspiel.

15 414 Zuschauer fasst das Stadion in Sandhausen, rund 1500 Tickets hätten dem VfB normalerweise für seine Fans zur Verfügung gestanden. Auf Nachfrage beim SVS heißt es aber, man habe das Kontingent in Absprache mit dem prominenten Gast mehr als verdoppelt. 3500 Karten hat der VfB offiziell bekommen – sie alle sind weg. Insgesamt, so meinen sie in Sandhausen, werden bis zu 6000 VfB-Anhänger ins Hardtwaldstadion kommen. Zum einen, weil die Region im weitesten Sinne zum Einzugsgebiet gehört, aus dem der VfB seine Fans rekrutiert. Andererseits ist die Anreise auch für alle Anhänger aus der Region Stuttgart durchaus überschaubar. Zwischen Mercedes-Benz-Arena und Hardtwaldstadion liegen gerade einmal 113 Kilometer (per Auto).

Schindelmeiser lobt die Fans

„Wir haben auch in dieser Region zahlreiche Fans, wenn auch wenige, die in Fanclubs organisiert sind“, sagt Peter Reichert, der Fanbeauftragte des VfB, „das wird sicher ein kleines Heimspiel für uns.“ Jan Schindelmeiser sieht das ähnlich. „Unsere Fans werden bei diesem Abendspiel für eine tolle Atmosphäre sorgen“, ist sich der Sportvorstand sicher und ergänzt: „Ich habe einen riesigen Respekt vor dem Engagement unserer Fans und deren Identifikation mit dem Verein. Das ist ein großer Ansporn für die Mannschaft, auf dem Platz etwas zurückzugeben.“ Dort wird dem VfB aber heftige Gegenwehr entgegenschlagen, schließlich ist es in Sandhausen ähnlich wie bei anderen Kontrahenten der Roten in der zweiten Liga: Für den SV ist die Partie einer der Höhepunkte des Fußballjahres. Und auch die Spieler von Trainer Kenan Kocak werden die außergewöhnliche Atmosphäre genießen – die sie bei einem Heimspiel sonst selten erleben.

Mit im Schnitt 6065 Zuschauern lag der SV Sandhausen in der vergangenen Saison ganz am Ende der Zuschauertabelle der zweiten Liga. Das erste Heimspiel der neuen Saison gegen Fortuna Düsseldorf (2:2) wollten 6451 Fans sehen. Zum Vergleich: Beim Saisonauftakt des VfB gegen den FC St. Pauli (2:1) war die Mercedes-Benz-Arena mit 60 000 Zuschauern ausverkauft. Bei den Auswärtsspielen in Düsseldorf und Homburg waren jeweils über 3000 Fans dabei, um die Mannschaft zu unterstützen. Nun freuen sich noch mehr auf einen schönen Fußballabend, einen möglichen Zuschauerrekord – und auf Tore. Denn die gab’s beim bisherigen Rekordspiel bekanntlich ja nicht.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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