VfB-Star Kevin Großkreutz hat erneut seine Abneigung gegen Clubs wie Hoffenheim deutlich gemacht. „Da feier’ ich lieber mit 200.000 bekloppten VfB-Fans den Aufstieg“, frotzelte er in der Sendung Sport im Dritten.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Kevin Großkreutz scheut die Öffentlichkeit. Nicht die in den sozialen Medien – dort ist der 28-Jährige vom VfB Stuttgart der König zumindest der zweiten Liga. Allein 400 000 Fans folgen ihm auf Instagram. Mit der klassischen Form von Öffentlichkeitsarbeit hat es der frühere Dortmunder dagegen nicht so. Porträts, Interviews, TV-Auftritte? Ne, lass mal.

 

Das galt lange Zeit, doch so langsam scheint sich Großkreutz zu öffnen. Vor zwei Wochen gab er unserer Zeitung erstmals ein Interview, am Sonntag nach dem 1:1 seines VfB bei Union Berlin hatte er seine Premiere im Fernsehstudio von „Sport im Dritten“ des SWR. Dort war der in Berlin gelb gesperrte Verteidiger zusammen mit Lukas Rupp und Handballer Patrick Groetzki von den Rhein-Neckar-Löwen zu Gast. Und hatte damit natürlich die perfekte Bühne für sein Lieblingsthema: Die scheinbar seelenlosen Plastikclubs. Schließlich steht Rupp, sein früherer Mitspieler beim VfB, seit dieser Saison bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag. Ein Verein, der für Großkreutz („Ich bin ein Junge aus der Kurve“) nie in Frage käme. „Ich feier’ lieber mit 200 000 bekloppten VfB-Fans den Aufstieg als mit 30 000 in Hoffenheim die Meisterschaft“, frotzelte er unter dem Gejohle des Publikums gegen Rupp. Um hinterherzuschicken: „Was eh nie passieren wird.“ Gemeint war die Meisterschaft von Hoffenheim.

Rupp, der mit den Kraichgauern den fünften Platz belegt, nahm’s sportlich. Zu seiner Verteidigung führte er Mäzen Dietmar Hopp ins Feld, der „so viel Gutes für die Region“ tue. „Ich finde es eine super Sache, wie er seinen Heimatverein hochgebracht hat“, sagte der 25-Jährige nach dem 2:2 seiner Mannschaft gegen den Hamburger SV.

Großkreutz, der mit Rupp befreundet ist und sich mit ihm noch ab und zu beim Gablenberger Stamm-Italiener trifft, hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Nach Hoffenheim beziehungsweise Sinsheim setzt er freiwillig so schnell keinen Fuß. Sämtliche Einladungen seines Kumpels zu einem Stadionbesuch bei der TSG hat der Weltmeister bislang ausgeschlagen.