Eine Woche nach seinen missglückten Aussagen zum Thema Alexander Zorniger hat Hansi Müller sein Amt als Aufsichtsrat beim VfB Stuttgart niedergelegt.

Stuttgart - Das war es dann für Hansi Müller beim VfB Stuttgart. Eine Woche nach seinen unglücklichen Aussagen beim TV-Sender "Servus TV" hat das Aufsichtsrats-Mitglied seinen Posten niedergelegt.

 

Dies teilte der VfB Stuttgart in einer Pressemitteilung mit. Darin erklärt Hansi Müller: „In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken gemacht und heute den Präsidenten des VfB Stuttgart, Bernd Wahler, sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Joachim Schmidt, schriftlich darüber informiert, dass ich mein Mandat als Mitglied des VfB Aufsichtsrats niederlege."

Bereits vor knapp einer Woche hatte der VfB den Aussagen von Hansi Müller widersprochen. Müller hatte verlauten lassen, dass Alexander Zorniger ab der neuen Saison Trainer beim VfB Stuttgart wird.

Joachim Schmidt, der Aufsichtsratsvorsitzende des VfB Stuttgart, sagt dazu: "Ich bedanke mich auch im Namen meiner Aufsichtsratskollegen bei Hansi Müller für die jahrelange engagierte und konstruktive Zusammenarbeit."

VfB-Präsident Bernd Wahler ließ dazu via Pressemitteilung wissen: "Diese Entscheidung von Hansi Müller verdient höchsten Respekt, ist richtig und nachvollziehbar."

Müller zählte vor seinem Wechsel zu Inter Mailand als Spielmacher zu den herausragenden Akteuren des VfB, für den er zwischen 1975 und 1982 in 186 Erstligaeinsätzen 65 Tore erzielte. Nach seiner Karriere übte er bei dem Verein mehrere Funktionen aus. 2011 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite die gesamte Stellungnahme von Hansi Müller.

Die gesamte Stellungnahme von Hansi Müller im Wortlaut

„In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken gemacht und heute den Präsidenten des VfB Stuttgart, Bernd Wahler, sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Joachim Schmidt, schriftlich darüber informiert, dass ich mein Mandat als Mitglied des VfB Aufsichtsrats niederlege.

Am 27. April 2015 war ich Gast in einer österreichischen TV-Sendung, in der ich ohne jedwede Absicht einen Fauxpas begangen habe, der in den folgenden Tagen ein im Nachhinein verständliches Medien-Echo auslöste, das besonders jedoch den VfB Stuttgart in seiner aktuellen Situation unnötig belastet.

Ich bedauere diesen Fehler außerordentlich und habe mich dafür auch bei den Verantwortlichen des Clubs in aller Form entschuldigt. Gleichzeitig bin ich zutiefst betroffen zu sehen, was meine Aussage an medialer Resonanz ausgelöst hat. Die Kritik an meinem Verhalten kann ich – sofern sie sachlich war – akzeptieren. Für die damit verbundene, unberechtigte Kritik am VfB Stuttgart trage ich die Verantwortung und ziehe deshalb mit meinem Rücktritt die Konsequenzen dafür.

Seit meinem zwölften Lebensjahr ist der VfB Stuttgart bis heute nicht nur ein wesentlicher Teil meines sportlichen wie privaten Lebens, ob als Jugendspieler, Profi oder in verschiedenen Funktionen und Ehrenämtern. Der Club ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich, und ich werde ihn auch künftig in jeder mir möglichen oder gewünschten Form vollauf unterstützen.

Dem Aufsichtsrat, dem Vorstand und allen, mit denen ich in meiner Funktion als Mitglied des Aufsichtsrats in den letzten Jahren eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, danke ich sehr herzlich für ihre Kooperation.

Ich hoffe und wünsche dem VfB, dass er den Klassenerhalt schafft und werde unabhängig davon auch weiterhin mit Freude und Stolz das VfB Trikot bei Spielen der Traditionsmannschaft überstreifen."