Der VfB muss in der zweiten Liga montags häufiger ran als die Konkurrenz. Das ärgert die Fans – und auch der Verein ist nicht besonders glücklich darüber.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Der VfB Stuttgart ist in der zweiten Liga top – sportlich, und auch was den umstrittenen Sendeplatz am Montagabend um 20.15 Uhr beim Zweitliga-Sender „Sport1“ angeht. Das jüngste Aufeinandertreffen mit Hannover 96 (1:2) war bereits das vierte Montags-Heimspiel in dieser Saison. Nach der Winterpause geht es für die VfB-Fans am 6. Februar gegen Fortuna Düsseldorf gleich wieder mit einem Heimspiel zu Beginn der Arbeitswoche weiter, ehe es einen Monat später für den harten Kern der Anhänger heißt: Urlaub nehmen für einen Tag in Braunschweig. Das Zweitligaspitzenspiel steigt nämlich am 6. März – einem Montag.

 

Die nun von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) veröffentlichten Ansetzungen der Spieltage 21 bis 28 mit eingerechnet, kommt der Bundesliga-Absteiger auf sechs Montags-Termine. Das ist der Top-Wert der zweiten Liga, den sich der VfB mit anderen Clubs teilt: St.Pauli, Dresden, Kaiserslautern und Nürnberg flattern montagabends genauso häufig über die Mattscheibe. Andere Vereine warten dagegen noch auf ihre Premiere im Free-TV: Heidenheim, Bielefeld, Sandhausen oder Aue etwa.

Vielen Fans stinkt das. In Internet-Foren schimpfen sie auf die DFL. Schließlich bezieht der Verein große Teile seines Anhangs aus der weiteren Umgebung. Für sie stellt der späte Termin am Montagabend auf Grund der langen Anreise häufig ein Problem dar. Und erst recht für die Auswärtsfahrer – siehe Braunschweig.

Samstags findet der VfB praktisch nicht statt

Was viele noch mehr ärgert: Samstags findet der VfB so gut wie gar nicht statt. In der Hinrunde gab es bei zwei Auswärtspartien kein einziges Heimspiel an einem Samstag, der für viele Fans immer noch den klassischen Fußball-Tag darstellt. Und die Rückrunde verspricht keine Besserung: Bis Spieltag 28 tritt der VfB zu Hause nur freitags, sonntags und montags an. „Ich kann den Unmut der Fans total verstehen“, sagt Trainer Hannes Wolf, „auch wenn es natürlich nicht mein Thema ist.“

Was für die Anhänger ein Ärgernis bedeutet, schadet dem Verein – denn der Spielplan kostet dem VfB Zuschauer. Gegen Bielefeld kamen an einem grauen Sonntag im November 55 200 ins Stadion, auch die beiden Freitagspiele verkauften sich gut: Gegen 1860 München (55 100) und Heidenheim (52 200). Dagegen fiel der Montag trotz attraktiver Gegner deutlich ab: Nach den 60 000 zu Saisonbeginn gegen St.Pauli drückten die Spiele gegen Fürth (38 200), Nürnberg (42 000) und Hannover (47 100) den Schnitt nach unten. Dennoch ist der VfB weiter auf einem guten Weg, den alten Zweitligarekord des 1. FC Köln aus der Saison 2013/14 mit 46 000 Fans zu knacken.

Was sagt der VfB-Präsident dazu?

„Die Montagsspiele sind problematisch für die Stadionbesucher und Fans, jedes Montagsspiel kostet uns eine gewisse Anzahl an Besuchern in der Mercedes-Benz Arena“, sagt VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. „Als Verein müssen wir die zweite Liga aber mit allen Facetten annehmen.“

Die DFL beteuert, über die gesamte Saison eine ausgeglichene Spieltagsansetzung anzustreben. Als attraktiver Club müsse der VfB jedoch mit mehr Montagsspielen als andere rechnen. Für die es im Übrigen nicht mehr Geld aus dem Fernsehtopf gibt.

Für den VfB und seine Fans hilft also nur eines: Aufsteigen. In der Bundesliga wird dann wieder öfter samstags gekickt.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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