Daniel Ginczek vom VfB Stuttgart ist auf dem besten Weg zu alter Form. Um diese zu erreichen, wuchtet der bullige Angreifer auch schon mal LKW-Reifen durch die Gegend.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Lagos - Er fühlt sich von Tag zu Tag besser und glaubt, dass er den Rückstand bald aufgeholt hat. Daniel Ginczek vom VfB Stuttgart ist auf dem besten Weg, wieder zu alter Form zu finden.

 

Seit Sommer 2015 unter Alexander Zorniger konnte er kein Trainingslager mehr mit der Mannschaft absolvieren. „Ich hatte richtig Bock darauf, wieder mit den Jungs zusammen zu sein und Vollgas geben zu können“, sagt der zweifache Vater. Ein weiterer Bonus des Trainingslagers: Er kommt zu genügend Schlaf. „Das ist absoluter Luxus. Zuhause ist das nicht drin“, lacht Ginczek.

Dass es bei ihm deutlich aufwärts geht, sieht man nicht nur auf dem Trainingsplatz, wo er das volle Programm absolvieren kann. Auch neben dem grünen Rasenrechteck macht er eine gute Figur. Beim Crossfit-Zirkel wuchtete er unter anderem LKW-Reifen durch die Gegend. „Das hat großen Spaß gemacht und war eine willkommene Abwechslung. Das war witzig und auch gut für den Kopf, mal etwas anderes zu machen als immer nur Fußball zu spielen“, bilanziert Ginczek. Eine Strongman-Karriere nach seiner aktiven Zeit plant er aber deswegen nicht: „Ein paar Jahre will ich ja schon noch spielen. Doch ich bin schon interessiert an dem Thema, habe ja in der letzten Zeit in der Reha auch viel Krafttraining gemacht. Das sind aber schon richtige Maschinen. Wenn ich da mithalten will, muss ich schon noch ein bisschen trainieren.“

Ginczek will das Vertrauen zurückzahlen

Auf seinem Weg zurück haben die Fans eine große Rolle für den bulligen Angreifer gespielt. Großen Eindruck hat das Spiel gegen 1860 München hinterlassen, in dem er erstmals eingewechselt wurde. „Das war ein totaler Gänsehaut-Moment. Zu spüren, dass die Fans so hinter einem stehen und dass man eine solche Bedeutung für sie und den ganzen Verein hat, gibt unheimlich Kraft.“

Dieses Vertrauen will er nun zurückzahlen. Am besten schon im Spiel gegen den FC St. Pauli. Eigentlich hatte er sein Comeback erst bei diesem Spiel an seiner alten Wirkungsstätte geplant, nun ist er deutlich weiter als gedacht. „Ich freue mich riesig auf das Spiel. Dort vor 30.000 Zuschauern zu spielen ist gefühlt wie vor 100.000 zu spielen“, so Ginczek.

Gern dürfen es dann auch ein paar mehr Einsatzminuten sein als in den Spielen der Vorrunde oder jetzt in der Vorbereitung. Aber dafür „muss ich jetzt noch eineinhalb Wochen richtig Gas geben“, blickt der Stürmer voraus.