Es existiert aber auch ein interner Plan, der von vielen beim VfB bei einem Rückzug von Hundt favorisiert würde. Nach StZ-Informationen hat der stellvertretende Aufsichtsratschef Joachim Schmidt signalisiert, zumindest für den Notfall als Präsident zur Verfügung zu stehen – dann, wenn sich kein anderer überzeugender Kandidat herauskristallisieren sollte. Dafür würde er in Kauf nehmen, dass er seinen Job als Daimler-Manager aufgeben muss. Schmidt selbst war für eine Stellungnahme am Dienstag nicht zu erreichen. Er stand schon vor zwei Jahren ganz oben auf der Kandidatenliste. Nur weil ihm der Daimler-Boss Dieter Zetsche damals die Freigabe verweigerte, kam Mäuser zum Zug. Jetzt wäre Schmidt wieder bereit, in die erste Reihe aufzurücken – ob als Präsident oder gegebenenfalls als Aufsichtsratschef.

 

So oder so würde das dem VfB neue Perspektiven bieten, die im Zusammenhang mit der mittelfristig angedachten Strukturreform zum Tragen kommen könnten. Um frische Geldquellen anzuzapfen, soll die Profiabteilung nach dem Vorbild anderer erfolgreicher Clubs wie Borussia Dortmund oder dem FC Bayern aus dem Gesamtverein ausgegliedert werden. Das wäre die Basis für strategische Partnerschaften mit Unternehmen – mit Mercedes-Benz als einem der allerersten Ansprechpartner. Mit Schmidt wären die Wege kurz, aber einfach würde die Umsetzung dennoch nicht. Deshalb dürfte es in der Mercedesstraße 109 noch weitere lange Arbeitstage geben.