Der Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic vom VfB Stuttgart ist äußerst unzufrieden, weil er nur noch selten spielt. Nun soll der Serbe im Winter verkauft werden.

Stuttgart - Es ist eine Personalie, in der der VfB-Manager Fredi Bobic ausnahmsweise den Fußballdiplomaten in sich bemühen muss, um kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Schließlich haben die Stuttgarter in Zdravko Kuzmanovic bereits seit Wochen einen unzufriedenen Spieler in ihren Reihen, der seine Enttäuschung über seine Nichtberücksichtigung durch den Cheftrainer Bruno Labbadia inzwischen auch offen zur Schau stellt.

 

Dies zeigt sich zum einen daran, dass der 25-Jährige oft schlecht gelaunt das Training absolviert und dass er zuweilen nicht alles aus sich herausholt. Bobic ist die latente Lustlosigkeit seines Mittelmannes im Schmollwinkel nicht entgangen. Doch der 40-Jährige, sonst ein Freund klarer Worte, will in der Sache Kuzmanovic lieber nicht allzu deutlich werden. Schließlich könnte man die Nummer acht in den nächsten Spielen ja noch brauchen. Immerhin ist der Kader durch die jüngste Verletzung des Rechtsverteidigers Gotoku Sakai (Bänderanriss), der am Mittwoch im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli ausfällt, auf lediglich 16 Mann zusammengeschrumpft.

Kuzmanovic macht dagegen aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Nächstes Jahr bin ich hier weg!“, sagte der in Thun geborene Serbe nach dem 2:1 über Frankfurt in den Katakomben des Stuttgarter Stadions, ehe er den Heimweg antrat. Dies will nun auch Bobic nicht unkommentiert lassen. „Natürlich kann man einerseits die Enttäuschung eines Spielers verstehen, der nicht eingesetzt wird“, sagte der VfB-Manager, „allerdings sind derlei Wortmeldungen für einen Profi immer kontraproduktiv. Denn sie zeugen nicht von Teamgeist.“

Es ist daher also sehr wahrscheinlich, dass die Prophezeiung des Zdravko Kuzmanovic eintreten wird und sich beide Parteien in der nächsten Transferperiode trennen werden. „Der Winter naht“, sagte Fredi Bobic nur vielsagend – was bedeutet, dass man den im Juli 2009 für die Rekordsumme von acht Millionen Euro vom AC Florenz geholten „Kuz“ abgeben wird. Vorausgesetzt, es findet sich ein Abnehmer.