Der Poker um den Nationalverteidiger Antonio Rüdiger läuft – wie auch bei Daniel Didavi, an dem Leverkusen interessiert ist, und Bobby Wood, den der VfB von 1860 München holen will.

Stuttgart - Seit Sonntag macht Antonio Rüdiger (22) wieder das, was seine Kollegen beim VfB Stuttgart schon seit dem 24. Mai ununterbrochen machen – Urlaub. Der Innenverteidiger war zuletzt noch für die Nationalmannschaft im Einsatz. Wenn am 29. Juni die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt, dürfte Rüdiger aber nicht mehr auf dem Wasen anzutreffen sein – weil er bis dahin bei einem anderen Verein unterschrieben hat. Die Verhandlungen mit den Interessenten befinden sich in der heißen Phase, wobei nach StZ-Informationen zwei Clubs weit vorne liegen: der VfL Wolfsburg und Inter Mailand – und zwar in dieser Reihenfolge.

 

Rüdiger tendiert dazu, in der Bundesliga zu bleiben, zumal sich das Angebot aus Wolfsburg auch finanziell sehen lassen kann. Er könnte rund vier Millionen Euro pro Jahr verdienen – und damit sicher nicht weniger als in Mailand oder bei einem der ebenfalls gehandelten Vereine aus England. Sportlich ist Wolfsburg ebenfalls sehr attraktiv, nachdem sich der VfL als Vizemeister der abgelaufenen Runde direkt für die Champions League qualifizieren konnte. Inter Mailand landete dagegen nur auf dem achten Tabellenplatz und ist international gar nicht dabei.

Weil der Vertrag von Rüdiger noch bis 2017 läuft, kann der VfB mit einer Ablösesumme von mindestens zehn Millionen Euro rechnen. Aber er braucht dann einen Ersatz – eventuell auch bald für Daniel Didavi (25). Der verletzungsanfällige Mittelfeldspieler (Vertrag bis 2016) steht auf der Wunschliste von Bayer Leverkusen, das jedoch noch kein Angebot abgegeben hat.

Sollte sich das ändern, würde Didavi einen Wechsel favorisieren, obwohl der VfB in seiner zurückliegenden zweijährigen Leidenszeit mit vielen Verletzungen und dem drohenden Karriereende stets zu ihm gehalten hat. Aber bei Bayer würde auch die Aussicht auf die Champions League locken, verbunden mit einer Gage, die über den aktuell zwei Millionen Euro in Stuttgart liegen würde. So ist eine Vertragsverlängerung für Didavi und seinen Berater Gordon Stipic auch kein Thema. Das heißt, dass ihn der VfB jetzt verkaufen müsste, um noch eine Ablöse erzielen zu können. Unter fünf Millionen Euro dürfte Didavi kaum zu haben sein – Geld, das Bayer jedoch hat.

Zusammen würden Rüdiger und Didavi damit gut 15 Millionen Euro in die Kasse bringen, was der VfB wiederum zumindest zu einem großen Teil für neue Spieler ausgeben würde. Ein Kandidat ist der US-Amerikaner Bobby Wood (22) von 1860 München, der 1,2 Millionen Euro kosten soll. Allerdings ist Wood ein Stürmer.