Für Mohammed Abdellaoue hat der VfB Stuttgart tief in die Tasche gegriffen. Rund 3,5 Millionen Euro war der Stürmer den Schwaben wert. Auf dem Norweger lastet großer Druck. „Moa“ nimmt’s gelassen.

Stuttgart - Auf Mohammed Abdellaoue ruhen große Hoffnungen. Der Königstransfer des VfB Stuttgart soll beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten nicht nur den Konkurrenzdruck im Sturm erhöhen, sondern sich auch selbst als Goalgetter erweisen.

 

Zwar durfte sich der 27-Jährige in den Tests der Schwaben schon in der Torschützenliste verewigen, musste aber zuletzt im Trainingslager in Donaueschingen wegen muskulärer Probleme kürzertreten. An seiner Zielsetzung ändert das nichts. „Ich möchte viele Tore erzielen, Chancen für meine Mitspieler und mich kreieren und viel für mein Team arbeiten“, sagt der norwegische Nationalstürmer.

Jemanden wie den Mann aus Oslo hätte Coach Bruno Labbadia schon in der vergangenen Spielzeit gebraucht. Cacau fiel wegen eines Kreuz- und Innenbandrisses im linken Knie fast die komplette Saison aus, Dauertorjäger Vedad Ibisevic rieb sich als einzige Spitze zunehmend auf und musste der Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League Tribut zollen.

Labbadia: „Er erzielt die Tore sehr clever“

Satte 3,5 Millionen Euro Ablöse überwiesen die Schwaben für „Moa“ an Hannover 96, wo er in dem Ivorer Didier Ya Konan und dem Senegalesen Mame Diouf bärenstarke Konkurrenz hatte. 14 Mal wurde Abdellaoue in der vergangenen Bundesligasaison eingewechselt, elf Mal vorzeitig vom Platz geholt. Bis 2017 hat sich der 25-malige Nationalspieler mit marokkanischen Wurzeln jetzt an den Traditionsverein am Neckar gebunden.

Labbadia schwärmt von den Abschlussqualitäten Abdellaoues, der drei Jahre für die Niedersachsen auf Torjagd ging. „Das ist seine größte Stärke“, erzählt Labbadia. „Er erzielt die Tore sehr clever und bringt viel Erfahrung mit.“

Auch Sportvorstand Fredi Bobic, der in diesem Sommer für die Nummer 25 so viel Geld wie für keinen anderen VfB-Profi ausgab, ist von den Vorzügen des 80-maligen Bundesligaakteurs überzeugt. „Er ist ein international erfahrener Spieler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten“, urteilt der frühere deutsche Nationalstürmer. „Mit ihm können wir im Offensivbereich deutlich flexibler agieren.“

Abdellaoue hat hohe Ziele mit dem VfB Stuttgart

Die Coolness vor des Gegners Tor soll dem VfB nicht nur in der Liga und im DFB-Pokal helfen. Abdellaoue soll die Stuttgarter auch international weiterbringen. Am besten schon in der Qualifikation zur Europa League gegen die Bulgaren von Botew Plowdiw.

Das internationale Parkett liegt Abdellaoue besonders am Herzen. „Ich hoffe, dass wir weiterhin in Europa spielen und uns in der Liga im oberen Bereich etablieren können“, meint er zu den Zielen mit dem DFB-Pokal-Finalisten der vergangenen Saison.

Dem Norweger ist es letztlich egal, ob er an der Seite von Ibisevic, neben Cacau oder sogar als einzige Spitze auflaufen wird. Hauptsache spielen. Hauptsache treffen. Konkurrenz belebt eben das Geschäft. Das Training sei „dadurch auf einem hohen Niveau und jeder muss immer sein Maximum abrufen“, beteuert Abdellaoue. Eine erste Kostprobe will er schon beim Pflichtspielstart gegen Plowdiw bieten.