Der 2. Mai 2015 wird sowohl beim VfB Stuttgart als auch bei den Stuttgarter Kickers als schwarzer Tag in die Fußballgeschichte eingehen. Dabei können wir doch eigentlich alles, manchmal sogar hochdeutsch. Ein Einwurf von Thomas Haid.

Stuttgart - Wir könnten an dieser Stelle viele kritische Fragen stellen – beispielsweise, wie die hausgemachten VfB-Probleme entstanden sind, die den Club an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Oder was bei den Kickers in der Vergangenheit alles schiefgelaufen ist und warum sie auch in dieser Saison den Aufstieg in die zweite Liga voraussichtlich verpassen. Wenn Sie darauf Antworten erwarten, lesen Sie jetzt besser nicht weiter. Sie wären enttäuscht, denn wir stellen gar keine nüchternen Fragen – nicht heute, nicht nach diesem Spieltag.

 

Wir haben ja keine Ahnung, wie Sie den 2. Mai 2015 verbracht haben, der als schwarzer Samstag in die Stuttgarter Fußballgeschichte eingehen wird. Aber vielleicht auch so, dass Sie vor dem Radio und dem Videotext mitgefiebert haben? Tor in Degerloch, hieß es da gegen 15.50 Uhr, und Tor in Gelsenkirchen rief der Reporter eineinhalb Stunden später – jeweils entscheidende Tore, jeweils in praktisch letzter Minute erzielt und jeweils für die VfB- und Kickers-Gegner aus Schalke und aus Dresden.

Das sind Stiche ins schwäbische Herz. Dabei können wir doch alles, manchmal sogar hochdeutsch. Wir bauen die tollsten Autos und die schönsten Rennwagen, haben die professionellste unternehmerische Infrastruktur und beheimaten Weltkonzerne. Und sind wir nicht auch der „Motor Deutschlands“, wie uns die hiesigen Werbestrategen immer vorsagen? Aber das war das Motto vor diesem bitteren Samstag.

Eventuell sollten wir Schwaben nach dem 2. Mai 2015 in uns gehen und einen neuen Slogan schaffen. Die erste Idee der StZ lautet: „Wir können alles – außer Fußball!“ Damit wollen wir es für den Moment dann belassen. Weitere Vorschläge von Ihnen nehmen wir aber gerne entgegen. Einsendeschluss ist der nächste Samstag.