Einer Umfrage zufolge glaubt die Mehrzahl der VfB-Fans nicht mehr an den Klassenverbleib. Die Roten bauen im Saisonfinale dennoch auf die bedingungslose Unterstützung ihrer Anhänger.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Auf dem Stuttgarter Flughafen erzählt man sich unter manch Angestellten noch Tage danach die Geschichte von der Ankunft der Profis des VfB Stuttgart nach der 2:6-Pleite beim SV Werder Bremen am Montagabend. Demnach ist die Mannschaft von einigen Fans nicht gerade freundlich empfangen worden, im direkten Gespräch zwischen Anhängern und Fußballern hatte sich die Lage angeblich aber schnell wieder beruhigt – weshalb man beim VfB darauf setzt, dass man in den entscheidenden Partien der Saison wieder einen Trumpf ins Spiel bringen kann, der schon in den vergangenen Jahren gestochen hat: die bedingungslose Unterstützung der eigenen Fans.

 

„Natürlich brauchen alle, denen der VfB am Herzen liegt, ein Ventil, damit sie ihre Wut herausschreiben können“, sagt Sportvorstand Robin Dutt und äußert damit Verständnis für den Frust der leidgeprüften VfB-Fans, „vor allem natürlich zu Beginn der Woche.“ Mit Blick auf das Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) erklärt er aber auch: „Jetzt gibt es für alle, denen was am VfB liegt, doch nur noch eines: Unterstützung.“ Die Menschen im Umfeld des Vereins, hofft der Manager, hätten dafür „ein Gespür“.

Von einer gewissen Müdigkeit im fortwährenden Existenzkampf will Dutt jedenfalls nichts gespürt haben, nachdem sich die Enttäuschung nach der Klatsche beim SV Werder etwas gelegt hatte. Als Beweis dient ihm der Blick auf die Zahl der verkauften Tickets für das vorerst letzte Heimspiel der Saison (kommt der VfB in die Relegation folgt ein weiteres am 19. Mai): „Die Mercedes-Benz-Arena wird voll sein.“

Keine besonderen Maßnahmen rund um das Team

Bedingungslose Zuversicht herrscht allerdings längst nicht mehr rund um die weiß-roten Helden. Das zeigt eine Online-Umfrage unserer Zeitung, wonach weit über die Hälfte der über 9300 Teilnehmer (Stand Donnerstag, 17 Uhr) nicht mehr an den Klassenverbleib des VfB Stuttgart glaubt. Ein Viertel immerhin traut es den Roten zu, sich noch in die Relegation zu retten. Intern hält man derweil wenig von derartigen Einschätzungen – und konzentriert sich lieber darauf, mit einem Sieg am Samstag die Voraussetzung für eine erfolgreiche Rettung zu schaffen.

Dafür setzte das Trainerteam in dieser Woche auf Bewährtes, nachdem der Ausflug ins Kurztrainingslager nach Mallorca seine Wirkung komplett verfehlt hatte. Bereits seit Mittwoch allerdings wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert, besondere Maßnahmen gab und gibt es ansonsten keine. An diesem Freitag steigt die Pressekonferenz mit Cheftrainer Jürgen Kramny, am späten Nachmittag findet die letzte Trainingseinheit statt, danach zieht sich das Team – wie immer vor Heimspielen – ins Mannschaftshotel zurück, von dort aus geht es am Samstag um 14 Uhr in die Mercedes-Benz-Arena.