Mit dem deutschen U-21-Nationalspieler Joshua Kimmich, der zum FC Bayern wechselt, verliert der VfB Stuttgart ein weiteres hoffnungsvolles Talent – wie zuvor beispielsweise schon Sebastian Rudy oder Bernd Leno.

Es ist erst der 3. Januar, aber ein Aufsteiger des Jahres 2015 steht jetzt schon fest – Joshua Kimmich (19). Bis zum Ende dieser Saison spielt er noch bei dem Zweitligisten RB Leipzig, wohin ihn der VfB im Juli 2013 ausgeliehen hat. Im Sommer hätte der VfB dann zwar sein Rückkaufsrecht nutzen und Kimmich für 750 000 Euro wieder nach Stuttgart holen können. Das macht der Club auch, doch der U-21-Nationalspieler wird in der neuen Runde dennoch nicht am Neckar auflaufen, sondern an der Isar. Kimmich wechselt direkt weiter zum FC Bayern. Damit ist perfekt, was die StZ exklusiv berichtet hatte.

 

Der VfB kassiert mindestens sieben Millionen Euro. Die Ablöse kann sogar auf mehr als zehn Millionen steigen – abhängig davon, wie sich Kimmich bei den Bayern entwickelt, die einen Teil der Summe bereits in diesem Monat überweisen. Theoretisch hätte der VfB zwar darauf pochen können, dass Kimmich seine Karriere auf dem Wasen fortsetzt, aber in der Praxis wäre das kaum durchführbar gewesen. Das Tischtuch war zerschnitten, da der alte Manager Fredi Bobic und der Scoutingchef Ralf Becker nur wenig Vertrauen in Kimmich setzten, der den Club deshalb frustriert verlassen hat. So war es nur Jochen Schneider zu verdanken, dass sich der VfB von RB Leipzig eine Rückholoption sicherte. „Sportlich ist der Abgang von Joshua sehr schade“, sagt der Sportdirektor, „aber es gibt auch wirtschaftliche Aspekte.“

In München war Kimmich der Wunschkandidat des Trainers Pep Guardiola, der dem auch von anderen Vereinen umworbenen Hoffnungsträger aufzeigte, wie seine Perspektiven sind – vielversprechend. Der VfB kassiert dagegen einiges an Geld, aber er verliert wieder ein Talent, wie zuvor etwa Sebastian Rudy oder Bernd Leno. So muss der Club aufpassen, dass er in dieser Tabelle nicht der Absteiger des Jahres wird.