Der VfB Stuttgart ist durchwachsen in die Saison gestartet. Viele Entscheidungen von Trainer Jos Luhukay geben Rätsel auf. Ein VfB-Fan hat den Niederländer öffentlich nach seinen Beweggründen gefragt – und dafür ein massives Echo erfahren.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart - Alles war angerichtet. Heimspiel. Freitagabend, Flutlicht. Tolles Wetter. Volles Stadion. Machbarer Gegner. 123. Geburtstag. Die Vorfreude im Umfeld war riesig. Die VfB-Fans gierten geradezu nach dem dritten Saisonsieg in der 2. Bundesliga. Am Ende stand ein 1:2 gegen den 1. FC Heidenheim und jede Menge Frust. Weniger aufgrund der Niederlage an sich, sondern vielmehr ob der Art und Weise, wie sich der VfB Stuttgart jene einhandelte.

 

Student stellt dem Trainer öffentlich Fragen

Viele Fragen drängten sich geradezu auf. Warum nur hatte Luhukay Maxim schon wieder nicht von Beginn an spielen lassen? Wieso hat er Stephen Sama nicht vor sich selbst geschützt? Wieso ist kein Spielkonzept erkennbar? Warum redet der Trainer die Neuzugänge Pavard, Mané und Asano öffentlich klein, anstatt stark? Diese und weitere Fragen hat Tobias Klecker (21), Medienmanagement-Student an einer Stuttgarter Hochschule, Jos Luhukay öffentlich gestellt. Per Pinnwand-Post auf der Facebook-Seite des Vereins. Fragen, die offensichtlich nicht nur ihn, sondern einen großen Teil der VfB-Fangemeinde umtreiben. Kleckers Post wurde über 13.800 Mal mit „Gefällt mir“ markiert, über 1.200 Mal geteilt und mehr als 2.000 Mal kommentiert (Stand 14. September, 14.45 Uhr).

Der VfB Stuttgart meldet sich

Eine beeindruckende Resonanz. „Ich war nicht darauf vorbereitet, welche Wellen das geschlagen hat. Mein Smartphone hat ohne Unterlass durch die vielen Benachrichtigungen gebrummt“, so Klecker. Doch nicht nur bei Klecker war einiges los, auch dem VfB selbst fiel das Posting auf. Wenige Tage später klingelte sein Telefon. Ein VfB-Mitarbeiter meldete sich, bedankte sich für das Feedback und versicherte dem Student, dass sein Beitrag nicht „unter den Tisch fallen“ würde, da er aufgrund seiner Reichweite „eine repräsentative Meinung“ darstellen würde.

Man wolle den Post den Verantwortlichen vorlegen, versicherte man ihm. „Das hat mich natürlich sehr gefreut, damit habe ich nicht gerechnet“, so Klecker. Eine Antwort von Luhukay hat er indes bisher nicht erhalten. So bleiben die Fragen bis auf Weiteres unbeantwortet. Doch vielleicht gibt der Trainer ja mit seiner Aufstellung gegen den 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 17. September, 13 Uhr) erste Antworten.

*Anm. d. Red: Tobias Klecker ist aktuell Praktikant in der Redaktion von FuPa Stuttgart