Nach dem 1:2 gegen Mainz ist der VfB-Torhüter Sven Ulreich von der sportlichen Leitung kritisiert worden. Einen Wechsel im Tor wird es allerdings nicht geben – zumindest vorerst.

Lautstark weist Thorsten Kirschbaum seine Vorderleute zurecht und wirft sich nach jedem Ball. Es ist nur das Training der Reservisten am Tag nach dem 1:2 gegen Mainz – doch der 26-jährige Torhüter ist hoch motiviert. Ohne gespielt zu haben, hat sich seine Situation verbessert, denn Sven Ulreich darf sich seiner Rolle als unumstrittener Stammkeeper des VfB offenbar nicht mehr allzu sicher sein.

 

In ungewohnter Deutlichkeit ist Ulreich nach seinem Fehler vor dem 1:1-Ausgleich, als er Gotoku Sakai an der Strafraumgrenze umgerannt hatte, von der sportlichen Leitung kritisiert worden. „Da vorne hat er nichts zu suchen“, sagte der Manager Fredi Bobic, während der Trainer Thomas Schneider „leider nicht zum ersten Mal“ Kommunikationsprobleme zwischen Torwart und Abwehr feststellte. Ulreich blieb nichts anderes übrig, als sich bei der Mannschaft zu entschuldigen und Besserung zu geloben: „Das darf mir nicht passieren.“

Scheider: „Es ist normal, dass Torhüter Fehler machen“

Dummerweise ist es bereits zum dritten Mal in Folge passiert, dass der 25-Jährige schlecht aussah. Auch gegen Hannover (4:2) und in Wolfsburg (1:3) hatte er am Ende einer ansonsten ordentlichen Vorrunde Tore verschuldet. „Es ist normal, dass Torhüter Fehler machen“, sagt Schneider: „Entscheidend ist, dass sie Ruhe und Souveränität ausstrahlen.“ Am Tag danach führt der Trainer ein Gespräch mit Ulreich und versichert, dass sich der Torwart keine Sorgen machen müsse: „Ein Spieler muss sich erst dann Gedanken machen, wenn nicht mehr mit ihm gesprochen wird.“

Also wird Ulreich auch am Mittwoch gegen die Bayern im VfB-Tor stehen. Viele Fehler sollte er sich aber nicht mehr erlauben. Denn Schneider sagt auch: „Wir haben zwei Supertorhüter.“ Bei seinen bisherigen Einsätzen habe Kirschbaum gezeigt, „dass er absolutes Potenzial hat“.