An drei Abenden Ende Oktober zeigt das Ensemble das VfL Kaltental einen Schwäbischen Schwank im Theatersaal der Thomaskirche.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Es sieht gemütlich aus. Die Mitglieder der Theatergruppe sitzen zusammen an dem langen Tisch im Bürgersaal an der Feldbergstraße, es wird geschwatzt und gelacht. Auf dem Tisch stehen kleine Snacks und ein Kuchen, denn ein Mitglied der Truppe hat an diesem Tag Geburtstag. Mit 15 Jahren ist Laura Hilse mit Abstand die Jüngste in dem Ensemble. „Ich habe das Stück im vergangenen Jahr angeschaut, bei dem meine Mama und meine Oma mitgespielt haben“, sagt die Schülerin. Da habe sie auch Lust bekommen.

 

In diesem Jahr steht sie aber noch nicht auf der Bühne, weil es in dem Stück keine passende Rolle für sie gibt. Dafür kennt sie aber fast den gesamten Text auswendig. Denn Laura Hilse ist Souffleuse. „Sie ist ein wichtiges Mitglied in unserer Gruppe“, betont Monika Hartmann. Zusammen mit ihrem Mann Dieter führt sie in dem Jahr beim Kaltentaler Burgtheater Regie.

Das 15-köpfige Ensemble probt seit Januar

Der stellvertretende Vorsitzende des VfL Kaltental, Martin Obrecht, hatte das Kaltentaler Burgtheater Ende 2014 gegründet. Obrecht ist professioneller Schauspieler und Autor. Im Mai 2015 zeigte die Truppe sein Lustspiel „Gschäft für zwoi“. Alle drei Vorstellungen waren ein Erfolg. Aus beruflichen Gründen zog sich Obrecht danach aus der Theatergruppe zurück. Er steht den Mitgliedern aber nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. Vor vielen Jahren hatte der VfL schon einmal eine Theatergruppe gehabt. Auch damals waren Monika und Dieter Hartmann schon dabei und führten zum Teil Regie. Darum fragte Obrecht das Kaltentaler Ehepaar, ob sie diese Aufgabe erneut übernehmen wollen.

Mit Erfolg, das 15-köpfige Ensemble probt seit Januar. Und zwar den Schwäbischen Schwank „Alles en Butter“ von Werner Harsch. „Wir haben vor 30 Jahren schon mal eines von Harschs Stücken gespielt. Und der Autor hat sich sogar eine Vorstellung angeschaut“, sagt Dieter Hartmann und ergänzt mit einem Lachen: „Er war zufrieden mit unserer Arbeit.“

Das letzte Stück ist ein großer Erfolg gewesen

Das Ensemble hat sich gemeinsam für das Stück entschieden. „Wir wollten auf alle Fälle etwas, was zu uns passt“, sagt Birgit Heimerdinger, die in dem Stück die etwas aufdringliche Nachbarin Clementine Nagel spielt. Die drei Vorstellungen im vergangenen Herbst seien zwar ein großer Erfolg gewesen. Aber das Stück sei sehr anspruchsvoll gewesen und es habe die ein oder andere kritische Stimme gegeben, warum die Truppe nicht einfach etwas Schwäbisches gespielt habe.

In der Komödie „Alles en Butter“ geht es um den Geschäftsmann Wilhelm Bendele. Seine Firma produziert Damenunterwäsche. Seine Frau Wilma ist gleichzeitig seine Sekretärin. Als sie als Mitglied eines Sittlichkeitsvereins eine Informationsreise nach Mallorca antreten will, hängt der Haussegen schief. Und dann meldet auch noch eine alte Urlaubsbekanntschaft des Geschäftsmanns ihren Besuch an.

Es soll auf alle Fälle weitergehen

Das Stück dauert etwa 100 Minuten. „Wenn die Leute viel lachen, auch etwas länger“, sagt Isabell Hilse. Das Ensemble jedenfalls habe schon bei den Proben viel Spaß. Das bestätigt auch Michael Schirrmacher. Er wollte eigentlich gar nicht so richtig mitmachen. „Aber ich wurde gefragt, weil unsere Truppe zu wenig Männer hatte“, sagt Schirrmacher. Nun hat er die Hauptrolle. „Und er macht es richtig gut“, sind sich seine Schauspielerkollegen einig. Doch sie alle müssen sich noch ein wenig steigern. Bis zu den Aufführungen bleibt ihnen nicht mal mehr ein Monat Zeit. Mittlerweile proben die Schauspieler fast täglich. Aber trotz der vielen Arbeit, denken sie schon jetzt an das nächste Stück: „Es muss und wird weitergehen“, sagt die Schauspielerin Sabine Krause.

Termine und Tickets

Das Kaltentaler Burgtheater zeigt den Schwäbischen Schwank „Alles en Butter“ am 21., 22. und 23. Oktober im Theatersaal der Thomaskirche an der Schwarzwaldstraße 7. Die Aufführungen am Freitag und Samstag beginnen um 19.30 Uhr, die Aufführung am Sonntag beginnt um 17.30 Uhr. Einlass ist jeweils 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Der VfL bewirtet seine Gäste. Die Technik-AG des Vaihinger Hegel-Gymnasiums unterstützt das Ensemble bei den Themen Technik und Ton.

Die Karten kosten im Vorverkauf 17 Euro und sind in der VfL-Geschäftsstelle und der VfL-Vereinsgaststätte im Kohlhau, Christian-Belser-Straße 63, in der BW-Bank-Filiale an der Böblinger Straße 471 und in der Metzgerei Fais an der Engelboldstraße 19 erhältlich. An der Abendkasse kostet der Eintritt 20 Euro.