Schon ein Heisskalt-Konzert ist intensiv. Am Samstagabend hat die Stuttgarter Band gleich vier Gigs gespielt. Matze Bloech und Co. haben sich damit nicht nur zum Bandgeburtstag gratuliert, sondern auch ihre Gesundheit ruiniert, wie der Sänger im Interview erzählt.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Auch wer selbst kein Musiker ist kann sich leicht vorstellen, dass ein Auftritt von Heisskalt die Bandmitglieder bis zum Letzten fordert. (Die Zuschauer in den ersten Reihen in aller Regel auch.)

 

Zu ihrem vierjährigen Bandjubiläum haben die Stuttgarter, die sich nachweislich für keine Ochsentour zu schade sind, einen Vierfach-Gig aus dem Ärmel geschüttelt: vier Auftritte in vier Stuttgarter Locations, jeweils mit Gast. Nach dem Auftakt im Keller Klub mit Schmutzki ging es weiter ins Zwölfzehn mit FJØRT, im Cue stand die Band mit Josie Claire Bürkle von der Gruppe Claire auf der Bühne und zum Abschluss gab’s eine Aftershow-Party im Schlossgarten, genauer: im Café Nil am See.

Wir haben zwei Tage nach dem Konzertmarathon mit dem Heisskalt-Sänger Matze Bloech gesprochen. Was fast ins Wasser gefallen wäre, weil ihn eine Mandelentzündung gepackt hatte ...

Matze, wie hält man als Sänger einer ziemlich lauten Band einen Vierfach-Gig aus?

„Ich habe mich zwischen den einzelnen Auftritten mit Zucker vollgestopft. Wir hatten dank unseres Sponsors außerdem einen Shuttle-Service. Stell dir das vor: vom Keller Klub ins Zwölfzehn mit dem Bus! Wir selbst würden das nie so organisieren, aber im Nachhinein war das total sinnvoll. Sonst wäre es mit uns vermutlich körperlich sehr schnell bergab gegangen ...“

Gesundheitliche Folgen?

Dass ich meine Erkältung zu einer Mandelentzündung upgegradet habe, spricht dafür, solche Aktionen nicht zu oft zu machen. Wir haben ja zusammengenommen rund zwei bis drei Stunden auf der Bühne gestanden, normalerweise schaffen wir keine Auftritte, die allzu weit über 70 Minuten gehen. Bandmäßig war das auf jeden Fall die anstrengendste Aktion meines bisherigen Lebens. Zumal die Tage davor schon ziemlich stressig waren ...“

Will heißen?

„Wir haben die ganzen Tage vor den Auftritten im Proberaum verbracht und an den Features gebastelt. Außerdem fangen wir gerade an, für das neue Album ein paar Songs zu schreiben.

Als Vorbereitung auf einen Konzertmarathon?

„Auf diese körperliche Anstrengung kann man sich gar nicht vorbereiten. Wir sind mit unseren Instrumenten, also auch unseren Körpern immer schon so schonend wie möglich umgegangen. Vor Auftritten machen wir uns zum Beispiel warm. Schließlich ist bei unserer Musik mit viel Verschleiß zu rechnen. Aber nochmal: auf so eine Aktion kann man nicht trainieren wie auf einen Marathon.“

Und lief dann alles wie erwartet?

„Viele Leute sind quasi mit uns von Location zu Location gezogen – obwohl es jeweils komplett überfüllt war. Ursprünglich war geplant, dass sich alle erst beim letzten Gig im Café Nil treffen ...“

... was ja auch nicht so die typische Rock’n’Roll-Location ist.

„Das war ein bisschen eine Notlösung und kam ziemlich kurzfristig, ursprünglich sollte das Finale in einer Off-Location stattfinden. Jedenfalls haben wir, glaube ich, die allererste Rockshow im Nil gespielt, was für die Mitarbeiter dort erstmal gewöhnungsbedürftig war. Aber die Location ist cool! Und die Bühne im Cue habe ich auch liebgewonnen.“

Und was bleibt jetzt außer einem anstrengenden Bandgeburtstag?

Zunächst mal ein Dankeschön an unseren Sponsor, wir konnten uns das Datum und das Format frei aussuchen. Die Kooperation mit den Frontleuten der drei anderen Bands können wir nochmal wiederholen, wo immer man aufeinander trifft; die haben ja Songs von uns interpretiert und wir Songs von denen. Und ich bin jetzt auf dem Weg zu Mama und packe mich dort in dicke Decken ein.“

Einen Mitschnitt der Konzert-Schnitzeljagd gibt es bei Das Ding:

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