Die Polizei hat einen 36 Jahre alten Mann festgenommen. Warum hat er den zwölf Kilogramm schweren Betonklotz von einer Brücke auf die A7 bei Giengen (Kreis Heidenheim) geworfen?

Giengen - Der Steinewerfer von der A7, der in der Nacht zum Sonntag bei Giengen (Kreis Heidenheim) einen schweren Verkehrsunfall verursacht hat, könnte gefasst sein. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, hat sie einen 36 Jahre alten Mann festgenommen, der dringend der Tat verdächtig ist. Eine vierköpfige Familie aus Laupheim (Kreis Biberach) war in der Nacht mit dem Auto auf der Heimfahrt in Richtung Süden auf einen zwölf Kilogramm schweren Betonblock aufgefahren, der von einer Brücke geworfen worden war. Der Wagen überschlug sich. Die 25 Jahre alte Mutter schwebt Tage nach dem Unfall noch immer in Lebensgefahr. Der Zustand des Vaters (33) sowie der beiden sechs und vier Jahre alten Kinder ist nach Behördenangaben stabil.

 

Staatsanwaltschaft gibt Details bekannt

Einzelheiten zu dem Verdächtigen will die Staatsanwaltschaft Ellwangen an diesem Freitagvormittag bekannt geben. Die „Heidenheimer Zeitung“ schrieb am Donnerstag unter Berufung auf Augenzeugen, der 36-Jährige sei bereits am Mittwochabend von einem großen Polizeiaufgebot auf einem Gartengrundstück zwischen Mergelstetten und Herbrechtingen (Kreis Heidenheim) nahe der Bundesstraße 19 festgenommen worden. Dort gebe es mehr als 100 Gartengrundstücke, auf einem davon habe der verdächtige Steinewerfer schon seit rund zwei Jahren mit Zustimmung des Grundstücksbesitzers gezeltet. Der Mann soll laut der Lokalzeitung einen Wohnsitz in Heidenheim haben.

Liegt ein Geständnis vor?

Das Polizeipräsidium in Ulm hat wenige Stunden nach der Tat die Sonderkommission Crash gebildet, umfangreich Spuren gesichert und Anwohner im Umfeld der Autobahnbrücke befragt, die etwa 250 Meter vom Giengener Flugplatz entfernt liegt. Der Täter hatte den Betonklotz in der Tatnacht vom Flugplatzgelände bis zur Brücke geschafft. Ob der Festgenommene bereits ein Geständnis abgelegt hat, wollte die Polizei am Donnerstag nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen führt ihre Ermittlungen wegen versuchten Mordes.