Nachdem vergangene Woche in Villingendorf im Landkreis Rottweil zwei Erwachsene und ein Junge getötet wurden, sucht die Polizei noch immer nach dem dringend tatverdächtigen Vater des Kindes.

Villingendorf - Nach der Bluttat in Villingendorf (Landkreis Rottweil) hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von bis zu 5000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des Täters führen. Dies gelte ausschließlich für Privatpersonen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der Gesuchte soll am Donnerstagabend seinen sechs Jahre alten Sohn, den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau (34) und dessen Cousine (29) erschossen haben. Am Dienstag suchte die Polizei mit rund 100 Beamten im letzten der drei Waldstücke rund um Villingendorf nach Spuren des Täters. Nach der Tat sollen dort nach Angaben aus der Bevölkerung Schüsse gefallen seien.

 

Die Ermittler suchen nach Spuren des Täters, die er vor oder nach der Tat dort hinterlassen haben könnte, sagte der Sprecher. Man müsse zudem ausschließen können, dass der Mann sich selbst getötet habe. „Wir gehen nicht davon aus, dass die Person sich lebend in diesem Waldstück befindet.“ Die Tatwaffe des kroatischen Staatsbürgers, der in Bosnien aufgewachsen ist, wurde noch nicht entdeckt.

Laut Polizei gingen mehr als Hundert Anrufe mit Hinweisen ein

Am Abend wollte die Polizei bei einer regulären Elternversammlung Fragen beantworten und darauf hinweisen, dass es sich um eine Beziehungstat handele und Unbeteiligte nichts zu befürchten haben. „Wir habe keinen Terrorakt oder Amokläufer.“ Bei der Zusammenkunft soll mit einer Schweigeminute der Toten und vor allem des Sechsjährigen gedacht werden, der bei einer privaten Feier anlässlich seiner Einschulung getötet wurde. Nach Angaben des zuständigen Pfarrers Hermann Barth werden die Toten wohl nicht vor Ort beerdigt.

Bei der 60-köpfigen Sonderkommission „Hochwald“ gingen auf dem Hinweis-Telefon nach Angaben der Polizei mehrere Hundert Anrufe ein - auch aus dem Ausland, wo der Täter zur Fahndung ausgeschrieben ist. Zu der Frage, ob der zuletzt in Mahlstetten (Kreis Tuttlingen) wohnhafte Mann seine Ex-Frau im Vorfeld der Tat bedroht hatte, trug die Polizei zunächst noch Informationen zusammen.

Im Video berichtet der Einsatzleiter der Polizei vor Ort, wie die Suche abläuft: