Titelteam Stuttgarter Zeitung: Thea Bracht (tab)


Das ist der Traum jedes Werbers: der Park weckt Emotionen bei den Menschen, das Zielpublikum ist genau definiert, der finanzielle Werbeaufwand minimal und der Schneeballeffekt dank sozialer Netzwerke wie Facebook groß. Nicht zuletzt genießt das Projekt unter Stuttgart-21-Gegnern auch deshalb hohes Ansehen, weil man viele Bekannte in dem Netzwerk findet. Denn die Mundpropaganda ist immer noch die beste Werbung. Wir vertrauen dem, was Freunde uns empfehlen, weit mehr als Werbeanzeigen.

Virales Marketing kann jedoch auch schief gehen, wie ein anderes prominentes Beispiel zeigt. Erinnert sich noch jemand an die Moorhuhnjagd »? Das Computerspiel war vor zehn Jahren so beliebt in deutschen Büros, dass Unternehmensführer es als Bedrohung für die Volkswirtschaft empfanden. Doch wer weiß heute noch, dass das Spiel ursprünglich für die schottische Whisky-Marke Johnny Walker entwickelt worden ist? Das ist im Spielfieber untergegangen. In diesem Fall hat sich das Medium wohl zu weit von der eigentlichen Botschaft entfernt.

Virales Marketing funktioniert nicht nur im Internet


Richtig heikel wird es, wenn sich die Nutzer als Werbeträger missbraucht fühlen. Manche Firmen versuchen, über bezahlte Blog-Einträge im Internet Reklame zu treiben. Fliegt es auf, dass scheinbar unabhängige Blogger im Auftrag eines Unternehmens Produkte loben, ist der Unmut in der Netzgemeinde groß. Durch das Internet sind zwar die Möglichkeiten vielfältiger geworden, Marketing zu betreiben. Aber bei einer missglückten Kampagne ist auch der Imageschaden gewaltig.

Virales Marketing funktioniert zwar besonders gut, aber nicht ausschließlich in der digitalen Welt. Die Initiatoren von www.parkschuetzer.de » etwa weisen in ihrem Online-Auftritt gezielt darauf hin, dass manche Sympathisanten keinen Internet-Zugang haben oder sich mit der Anmeldung schwer tun. Ihre Bitte: "Laden Sie potenzielle Parkschützer zu einem Kaffee nach Hause ein." Wenn das nicht Mundpropaganda 1.0 in reiner Form ist.

In dieser Star-Wars-Persiflage diskutieren ein paar Schwaben über virales Marketing. »

Hier wird virales Marketing am Beispiel Dove erklärt »