Am Bodensee sind weitere Vogelgrippe-Fälle entdeckt worden, Tierärzte konnten den aggressiven H5N8-Virus nachweisen. Die Behörden verstärken deshalb die Schutzmaßnahmen.

Konstanz - Nach dem Auftreten der Vogelgrippe am Bodensee haben die Behörden weitere Fälle bestätigt. Diese seien im Kreis Konstanz und im benachbarten Bodenseekreis entdeckt worden, teilte Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Samstag mit. Betroffen von dem H5N8-Virus seien auf deutscher Seite des Bodensees die beiden Landkreise. Hier seien bislang 50 tote Wildvögel gefunden worden. Hinzu kämen 71 Verdachtsfälle.

 

Erstmals war die H5N8-Variante der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie in Deutschland am 8. November nachgewiesen worden. Nach den neuen Fällen seien die Schutzmaßnahmen erhöht worden, sagte der Minister. Die angeordnete Stallpflicht sei auf die gesamten zwei Landkreise ausgeweitet worden, bislang galt sie nur örtlich.

Geflügel muss im Stall bleiben

Das bedeutet: Gewerblich wie privat gehaltenes Hausgeflügel, wie die Behörden die Vögel nennen, muss im Stall bleiben. In den Ställen müssten Menschen Schutzkleidung tragen. Jäger und Förster sollten im Freien verstärkt Ausschau halten nach toten Vögeln.

Einige landwirtschaftliche Betriebe im Bodensekreis und im Kreis Ravensburg werden vorsorglich gesperrt, hieß es. Aus diesen Betrieben dürften keine Tiere, kein Fleisch oder andere tierische Produkte wie Eier nach außen gebracht werden. Den Geflügelhaltern im Land empfahl Hauk, ihre Desinfektionsmaßnahmen zu intensivieren und den Personenverkehr auf den Höfen einzuschränken.