Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier warnt vor Sicherheitsrisiken wegen hunderttausender Flüchtlinge, die noch nicht registriert sind. Auch die Zahl der Flüchtlinge müsse rasch drastisch sinken.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Berlin - Der hessische Ministerpräsident räumt ein, dass auch er keine „Wunderlösung“ für die Flüchtlingskrise habe. Diskussionen über Obergrenzen der Zuwanderung hält er für sinnlos. Aber die Zahl der Flüchtlinge müsse rasch drastisch sinken, fordert er.

 
Herr Bouffier, was verunsichert die Bürger mehr: die schiere Zahl der Flüchtlinge oder der Kontrollverlust an den Grenzen?
Beides sorgt die Menschen. Aber die Zahl ist das Entscheidende. Es gibt nach wie vor eine hohe Bereitschaft zu helfen – das ist die eine Seite. Aber jeder fragt einen auch: Wie soll das denn weitergehen?
Was spricht aus solchen bangen Fragen?
Da sorgen sich viele. Und wir müssen diese Sorgen ernst nehmen, schon gar nicht klein reden. Die Menschen, die da kommen, von denen spricht niemand Deutsch, sehr wenige Englisch. Sie kommen aus einem völlig anderen Kulturkreis, haben anderen Traditionen, andere Religionen. Wenn da eine Integration gelingen soll, dann kann das nur auf der Grundlage der hier geltenden Werte- und Verfassungsordnung sein. Da dürfen wir keinen Rabatt geben. Unsere Bürger haben Angst davor, dass unser Land sich verändert, zu sehr arabisch oder islamisch wird. Daraus erwächst Skepsis gegenüber dem Versprechen „Wir schaffen das“.