Auch wenn es teurer werden sollte - die Bahn will weiterbauen. Höhere Kosten für Stuttgart 21 wären laut Volker Kefer nicht das Ende.

Stuttgart - Auch wenn es teurer werden sollte, die Bahn will weiterbauen. Höhere Kosten für Stuttgart 21 wären nach Einschätzung des Bahn-Technikvorstands Volker Kefer nicht das Ende für den Bahnhofsumbau. „Wird es am Ende teurer, muss neu verhandelt werden. Aber es wäre nicht das Aus für das Projekt“, sagte Kefer der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut Vorabbericht. Zugleich kündigte er eine schnelle Fortsetzung der Bauarbeiten an, sollte der Lenkungsausschuss in dieser Woche keine Einigung erzielen. „Bleibt das Spitzentreffen am Freitag ergebnislos, werden wir die Baumaßnahmen wieder aufnehmen.“

 

Die Deutsche Bahn und die baden-württembergische Landesregierung wollen am Freitag erneut zu Beratungen über Stuttgart 21 zusammenkommen, das nach bisherigen Planungen 4,5 Milliarden Euro kosten soll. Bis dahin will die Bahn auf Anforderung der grün-roten Regierung detailliert Auskunft über die Kosten für den Baustillstand geben. Diese betragen laut Kefer zwischen 50 und 60 Millionen Euro. „Auf diesen Kosten darf die Bahn nicht sitzenbleiben. Das ist für uns nicht verhandelbar“, sagte er. Ministerpräsident Winfried Kretschmann pocht hingegen darauf, dass das Land für die Kosten des Baustillstands nicht aufkommen will.

Dem Lenkungsausschuss gehören neben Bahn und Landesregierung noch der Bund sowie die Stadt Stuttgart an, die die Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde im Jahr 2009 beschlossen hatten. Kretschmann will erreichen, dass die Bahn ihren nach dem Regierungswechsel freiwillig ausgerufenen Baustopp für Stuttgart 21 mindestens bis Juli verlängert. Dann sollen die Ergebnisse des Kapazitätstests für den unterirdischen Bahnhof vorliegen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte diese Forderung am Wochenende grundsätzlich akzeptiert, eine Verlängerung des Baustopps bis zu der von der Landesregierung geplanten Volksabstimmung über Stuttgart 21 im Herbst jedoch abgelehnt. Mitte Juli müssten Bauarbeiten vergeben werden, andernfalls drohten Verzögerungen und Kosten von rund 410 Millionen Euro, rechnete Grube vor.