Während am Dienstag in den USA neue Kongressabgeordnete gewählt werden, stimmen in Bundesstaaten wie Alaska und Oregon die Wähler über die Legalisierung von Marihuana ab.

Washington - Die USA sind auf dem Weg, eines der kifferfreundlichsten Länder der Welt zu werden: Ende Juli hat sogar die einflussreichste Zeitung der USA, die „New York Times“, dazu aufgerufen, das allgemeine Marihuana-Verbot in den Vereinigten Staaten aufzuheben. Doch so weit wollte die Regierung von Präsident Barack Obama noch nicht gehen. Auf Bundesebene ist der Konsum weiterhin illegal, auch wenn das US-Justizministerium nicht gegen anderslautende Gesetze in den Bundesstaaten vorgeht. Diesen Umstand wollen sich nun die Marihuana-Befürworter in den USA zunutze machen.

 

In Alaska und Oregon wird über die Legalisierung von Marihuana abgestimmt

Während am Dienstag neue Kongressabgeordnete gewählt werden, sollen die Wähler in Alaska und Oregon das Rauschmittel per Volksabstimmung legalisieren. Sie würden dem Vorbild von Washington an der Westküste und Colorado folgen, wo Marihuana seit diesem Jahr frei verkauft wird. Die Umfragen geben zwar kein klares Bild ab, doch „die Chancen stehen sehr gut, dass die Wähler zumindest einigen dieser Referenden zustimmen werden“, sagt Morgan Fox von der Initiative „Marijuana Polica Project“, die für ein Ende der Cannabis-Prohibition eintritt. Auch im Hauptstadtbezirk Washington müssen die Wähler entscheiden, ob künftig Anbau und Besitz einer kleine Menge von Marihuana erlaubt, der Verkauf aber weiter verboten bleiben soll. Dort sagen die Umfragen einen Sieg der Pro-Cannabis-Bewegung voraus.

Die Befürworter der Legalisierung verweisen auf den Beispielcharakter der Staaten Washington und Colorado, in denen Menschen ab dem Alter von 21 Jahren in speziellen Geschäften Marihuana kaufen dürfen wie an anderen Orten Alkohol oder Tabak. Der Schwarzmarkt werde empfindlich gestört, sagen sie. Außerdem nähmen die Bundesstaaten neue Steuern ein. Alleine in Colorado haben die legalen Kiffer von Januar bis August für bislang nicht existente Staatseinnahmen in Höhe von etwa 45 Millionen US-Dollar gesorgt.