Die Festwirte müssen höhere Gebühren zahlen. Sie kündigen daher Preiserhöhungen bei Essen und Getränken an. Wie viel die Maß teurer wird, lässt sich nicht sagen. Michael Föll nennt schon mal eine Obergrenze: maximal ein Cent.

Stuttgart - Viele Wasenbesucher werden wohl vom nächsten Volksfest an tiefer in die Tasche greifen müssen. Nachdem der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen Ende vergangener Woche beschlossen hat, die Platzmieten für die Betreiber von Bierzelten und Imbissen zu erhöhen, werden sich diese Mehrkosten laut dem Sprecher der Festwirte, Werner Klauß, wohl auch bald in den Bier- und Essenspreisen niederschlagen. Die Schausteller und Marktkaufleute, die Fahrgeschäfte und Stände betreiben, sind von der Gebührenerhöhung hingegen nicht betroffen.

 

Wie der Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft „In.Stuttgart“, Andreas Kroll, auf Nachfrage erklärt, sind die Kosten für die Veranstalter seit dem Jahr 2009 um 300 000 Euro pro Jahr gestiegen. Grund dafür seien zum einen höhere Ausgaben für das Rote Kreuz und die Feuerwehr, die den wachsenden Besucherzahlen geschuldet seien. „Hinzu kommen Mehrkosten für den Sicherheitsdienst, Fluchtwege oder Fluchttreppen“, sagt Kroll. 150 000 der zusätzlichen 300 000 Euro, so Kroll, würden auf die Wirte und Imbissbetreiber umgelegt. Entsprechend müssen diese von jetzt an 15 Prozent mehr Platzmiete bezahlen. In den nächsten drei bis fünf Jahren, so Kroll, müsse mit einer weiteren Kostensteigerung gerechnet werden.

Nur die Wirte zahlen mehr

„Die letzten Erhöhungen waren 2007 und 2009“, sagt der In.Stuttgart-Geschäftsführer. „Einmal, nachdem ein Festtag hinzukam, an dem die Wirte weitere Einnahmen haben, und einmal als Anpassung an die Kostenentwicklung“, sagt Kroll. Weil die Wirte und Imbissbetreiber von den gestiegenen Besucherzahlen profitierten, so Kroll, habe man die Gebührenerhöhung auf diese Gruppe beschränkt.

Der Sprecher der Festwirte, Werner Klauß, erklärt, er habe Verständnis für die Entwicklung – auch wenn die Erhöhung „bitter“ für die Wirte sei. Auch für die Besucher werde die Gebührensteigerung Konsequenzen haben. Künftig, so Klauß, werde es „schrittweise Erhöhungen bei den Speise- und Getränkepreisen“ geben.

Föll: Bier „maximal um einen Cent“ teurer machen

Dafür hat der Erste Bürgermeister Michael Föll, der die höhere Platzmiete für angemessen hält, allerdings wenig Verständnis. Die gestiegenen Kosten, meint Föll, könnten „maximal eine Bierpreiserhöhung um einen Cent rechtfertigen“.

Beim Frühlingsfest werden die höheren Kosten für die Besucher vermutlich noch nicht spürbar sein. Denn laut Werner Klauß stehen die Speise- und Getränkepreise für das Frühlingsfest bereits fest. „Da können die Wirte nicht mehr reagieren“, sagt Klauß. Bleibt also abzuwarten, wie teuer das Biervergnügen im Herbst beim Volksfest werden wird.