Simon Tischer und Christian Pampel führen ihr Team zum überlegenen Erfolg bei den deutschen Senioren-Meisterschaften. Die TSV-Frauen erreichen Platz neun.

Schmiden - Simon Tischer hat handsignierte Trikots mitgebracht für Michael Dornheims Kinder Helena und Jonah. „Simon ist ihr Vorbild“, sagte Michael Dornheim. Sie haben viel geplaudert in Berlin, der jüngere und der ältere Senior, gute Bekannte getroffen, und Volleyball gespielt haben sie dabei auch noch. Gemeinsam mit ihren Teamgefährten vom TSV Schmiden haben Simon Tischer und Michael Dornheim am Pfingstwochenende den nationalen Titel in der Altersklasse Ü35 gewonnen. „Jetzt bin ich ja doch noch deutscher Meister geworden“, sagte Simon Tischer hinterher mit einem Schmunzeln.

 

Das war natürlich auf Simon Tischers Einstieg bei den Senioren zurückzuführen

Es ist nicht so, dass der 36-Jährige seine sportliche Laufbahn bis dahin ohne Erfolge hinter sich bringen musste. Allein mit dem VfB Friedrichshafen eroberte der zweimalige Olympia-Teilnehmer sechsmal den Pokal, viermal die Meisterschaft und 2007 gar die Champions-League-Trophäe. Doch zuletzt, am 9. Mai, musste der Kapitän Simon Tischer mit dem VfB Friedrichshafen eine Finalniederlage gegen die Berlin Recycling Volleys hinnehmen. Es war der Abschluss seiner Profikarriere. Der Titel blieb ihm zum emotionalen Ausklang am Bodensee versagt. Nicht so aber ein paar Tage später mit den Ü-35-Volleyballern des TSV Schmiden bei den deutschen Senioren-Meisterschaften in der Hauptstadt.

Die Schmidener Ü-37-Volleballerinnen Foto: Privat

Für die Schmidener Mannschaft um Marc Blaich, Stjepan Masic und Jörg Ahmann, alle drei von Anfang an dabei, war es beim Pfingsttreffen bereits der achte Erfolg in der Königsklasse seit dem ersten im Jahr 2008 in Leipzig. So deutlich hatte sie allerdings noch nicht dominiert wie am Samstag und Sonntag. Das war natürlich auf Simon Tischers Einstieg bei den Senioren zurückzuführen – und dazu auch auf seinen kongenialen Nebenmann Christian Pampel, der rund um die Jahrtausendwende ebenfalls schon für den SV Fellbach aufgelaufen war. Die beiden, zusammen in mehr als 400 Länderspielen gestählt, erleichtern den anderen die Aufgaben. Da darf die Ballannahme auch mal nicht perfekt sein: Simon Tischer und Christian Pampel, der erste Ballverteiler und der erste Passempfänger, bekommen das meist schon geregelt. Letzterer, 38, war wohl der beste Volleyballer der gesamten Titelkämpfe. „Christian hat sensationell gespielt. Es hilft extrem, wenn du einen Diagonalangreifer wie ihn hast“, sagte Michael Dornheim. Miteinander haben die Meister nicht einen Satz abgegeben. Wie überlegen sie waren, zeigt das Finale, in dem sie den TuS Mondorf trotz hartnäckiger Gegenwehr wieder deutlich, mit 25:14 und 25:19, auf Abstand hielten.

Zwei Siege und zwei Niederlagen in Berlin bedeuteten für den seit Jahren eingespielten Verbund Platz neun unter elf qualifizierten Teams

Vom Gewinn einer Medaille oder gar des deutschen Meistertitels waren die Ü-37-Volleyballerinnen des TSV Schmiden ziemlich weit entfernt. Zwei Siege und zwei Niederlagen in Berlin bedeuteten für den seit Jahren eingespielten Verbund Platz neun unter elf qualifizierten Teams. „Mehr war einfach nicht drin, wir waren in den beiden Gruppenspielen chancenlos“, sagte Alexandra Keppler nach den deutlichen 0:2-Niederlagen gegen Schwarz-Weiß München (14:25, 19:25) und den FC 47 Leschede (14:25, 12:25). Insbesondere die Volleyballerinnen aus dem Emsland hatten körperliche Vorteile, waren im Schnitt etwa zehn Jahre jünger als Alexandra Keppler und Mitspielerinnen. „Spaß gemacht hat es uns trotzdem, auch wegen der beiden abschließenden Siege“, sagte Alexandra Keppler. In der Platzierungsrunde von Rang neun bis elf bezwangen die zehn Schmidener Spielerinnen den FV Gerlenhofen mit 2:1 (25:15, 24:26, 15:13) und den ASV Berlin mit 2:0 (25:18, 25:18). Den Titel in dieser Altersklasse sicherte sich der TV Fischbek-Hamburg mit einem Finalerfolg gegen den TV Planegg-Krailing aus Bayern.