Beim TSV Heumaden gibt es keine Volleyball-Damen mehr. Zumindest keine aktiven. Es hatten sich zuletzt zu wenige Frauen gefunden, die die Zeit und die Muße für den Sport haben. Der Rückzug soll nur ein vorübergehender sein.

Heumaden - Die Internetseite der Heumadener Volleyballer ist noch nicht auf dem neuesten Stand. Dort werden in einer großen Anzeige noch immer Interessierte gesucht, die bereit wären, die Damenmannschaft des TSV als Mitspielerinnen zu unterstützen. Sollte darauf freilich jemand reagieren und zum Telefonhörer greifen oder eine E-Mail schicken, dann brächte das gar nichts, denn eine Frauenmannschaft im Spielbetrieb gibt es nicht mehr. Am 22. März hat das von Harald Riedel trainierte Team seinen letzten Heimspieltag in der Sporthalle des Geschwister Scholl-Gymnasiums absolviert und zwei Niederlagen kassiert. Der Abstieg aus der Bezirksliga in die A-Klasse war da schon längst festgestanden, und ein paar Wochen später war es dann auch definitiv, dass es in der neuen Saison, die Anfang Oktober begonnen hat, keine Mannschaft mehr geben würde.

 

Sie haben zu wenige Mitstreiterinnen gefunden

„Wir haben schon die vergangene Runde meist mit nur sechs oder sieben Spielerinnen absolviert. Bei den Planungen haben wir dann festgestellt, dass sogar nur ein fester Kern von höchstens vier Spielerinnen bleiben würde, da war klar, dass das für diese Saison hoffnungslos ist“, sagt Sandra Torras Ortiz. Die Mexikanerin, die seit neun Jahren fester Bestandteil der Heumadener Damenmannschaft war, und ihre verbliebenen Mitstreiterinnen haben im Frühjahr zwar noch einmal einen Versuch unternommen, neue Kräfte zu rekrutieren, allerdings ohne Erfolg. „Es gab schon ein paar Studentinnen, die ein- oder zweimal im Probetraining waren. Wir hätten aber acht bis zehn feste Zusagen gebraucht, um definitiv für die Liga zu melden“, sagt Torras Ortiz, die selbst Mutter geworden ist und deshalb auch keine feste Verpflichtung für die neue Saison eingehen konnte.

Teilnahme an Freizeitturnier ist geplant

Komplett aufgelöst haben die Heumadener den weiblichen Bereich ihrer Abteilung trotz des aktuellen Verzichts auf die Teilnahme am Spielbetrieb nicht. „Wir hoffen, dass es nur eine Pause ist und wir dann nächstes Jahr wieder angreifen können“, sagt Torras Ortiz, die gemeinsam mit der Abteilungsleiterin Julia Lieven den Kontakt zu den verbliebenen Spielerinnen hält. Zwar gibt es zwei bisherige Heumadener Akteurinnen, die bei anderen Vereinen in Esslingen und Leinfelden mittrainieren, schon nach den Herbstferien wollen Lieven und Torras Ortiz aber ein Häuflein zusammentrommeln, um bei einem Turnier für Freizeitmannschaften teilzunehmen. Auf diesem Weg hoffen sie auch neue Interessentinnen zu gewinnen, mit denen dann im nächsten Herbst ein Neubeginn ganz unten in der B-Klasse möglich ist. Der langjährige Coach Harald Riedel wäre dann auch wieder mit dabei, und auch für eine Halle für regelmäßige Trainingseinheiten wäre von Seiten des Hauptvereins gesorgt.

Die Hoffnungen, dass es in knapp einem Jahr wieder besser ausschaut, gründen sich vor allem auf einige ehemalige Mitspielerinnen, deren berufliche und private Situationen bis dahin wieder einen Einstieg zulassen sollen. Außerdem will sich Sandra Torras Ortiz in den nächsten Monaten bei den umliegenden Vereinen umhören, ob eventuell eine Kooperation mit dem TSV möglich ist. „Auf eigene Nachwuchsspielerinnen können wir so schnell nicht hoffen. Es gibt zwar Mädchen im Verein, aber die sind einfach zu jung, als dass wir sie bei den Frauen einbauen könnten“, sagt Torras Ortiz.