Der 31-jährige A-Lizenz-Inhaber Markus Weiß, zuletzt beim MTV Ludwigsburg, tritt als Volleyball-Trainer beim Zweitliga-Meister SV Fellbach die Nachfolge von Diego Ronconi an.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Der neue Trainer hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber seinem Vorgänger. Er wohnt in Waiblingen, zur Gäuäckerhalle I in Fellbach sind es nur ein paar Minuten: „Ich kann mit dem Fahrrad ins Training fahren.“ Diego Ronconi, der von 2009 bis zu diesem Frühjahr den besten Volleyballern des SV Fellbach voranging, war vom badischen Bühl aus zumindest eineinhalb Stunden unterwegs. Der neue Trainer ist seiner zukünftigen Wirkungsstätte ganz nah – nicht nur wegen der kurzen Wege. Er ist ein guter Bekannter aus vergangenen Tagen, jetzt kehrt er wieder zurück nach Fellbach: Markus Weiß, zuletzt beim MTV Ludwigsburg, wird fortan das Zweitliga-Team des SVF lenken.

 

Der Trainer fand es an der Zeit für eine neue Herausforderung – im Sommer 2010. Markus Weiß aus Beinstein hatte den SC Korb verlassen, seine Wirkungsstätte in der Bezirksliga, um die zweite Mannschaft des SV Fellbach in der Oberliga zu übernehmen. Jetzt kommt der A-Lizenz-Inhaber vom MTV Ludwigsburg, bei dem er drei Jahre lang das erste Team angeleitet und bei der Gelegenheit in die Regionalliga geführt hatte, zurück zum SV Fellbach. Der nun 31-Jährige wird Diego Ronconis Nachfolger beim Zweitliga-Meister. Es ist an der Zeit für eine neue Herausforderung.

Der Volleyball-Fachmann Markus Weiß kann – mit 31 – bereits eine bemerkenswerte Vita vorweisen. Das liegt gar nicht vor allem an den Titeln mit dem SV Fellbach II (2011, 2012) und dem MTV Ludwigsburg (2014) in der Oberliga. Sondern an jenen analytischen Fähigkeiten, die er sich früh erwarb und die er über viele Jahre hinweg als Scout in der ersten Bundesliga einbringen konnte. Markus Weiß, Sportwissenschaftler beim Schwäbischen Turnerbund, hat acht Jahre lang für den Erstligisten TV Rottenburg Daten aufbereitet. Zudem hat er 2010 dem damaligen Bundestrainer Raúl Lozano Informationen über die deutschen Gegner bei den Weltmeisterschaften in Italien zugeliefert. Der Volleyball-Fachmann Markus Weiß hat sich in seiner Sportart schon in jungen Jahren Vertrauen erarbeitet – auch beim SV Fellbach.

„Markus ist unser Wunschkandidat. Wir wollen ihm trotz seines jungen Alters die Chance geben, ein Spitzenteam in der zweiten Liga zu führen“, sagt der Teammanager Stephan Strohbücker, der dem SV Fellbach selbst in seiner Funktion als Vordenker im Hintergrund erhalten bleibt. „Der Kontakt zum Verein und auch zu einigen Spielern war nie abgerissen“, sagt Markus Weiß. Patrick Köder und Timo Koch hatte er beim SVF schon in der Oberliga unter seiner Obhut. Über die früheren Erstliga-Akteure Marvin Klass und Valters Lagzdins hat er als Erstliga-Scout Dossiers erstellt. Und Pascal Winter, wie Köder, Koch, Klass und Co. einer der Meister aus dem Fellbacher Zweitliga-Aufgebot, hatte Markus Weiß schon beim MTV Ludwigsburg im Kader.

Markus Weiß, der Marcel Frisch als Scout mit nach Fellbach bringen wird, will mit dem Gros der Titelgewinner das Projekt in der zweiten Liga weiterentwickeln. „Die Kunst ist es jetzt, sich oben festzusetzen. Das werden wir definitiv versuchen“, sagt der Kapitän Marvin Klass. Die Rahmenbedingungen, dazu gehören auch die Trainingsumfänge, sollen dabei möglichst so ausgebaut werden, dass der Aufstieg mittelfristig Realität werden kann. „Mein Ziel ist es, dass wir es schaffen, die Mannschaft und den gesamten Verein in den nächsten Jahren auf ein höheres Level zu heben“, sagt Markus Weiß: „Ich glaube, die erste Bundesliga ist hier wieder möglich.“