Das hört man selten auf dem Arbeitsmarkt: Am liebsten stellt der Chef der Verkehrsüberwachung Anfänger ein, die 50 Jahre und noch älter sind.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Eine Gruppe, die es auf dem Arbeitsmarkt nicht immer einfach hat, hat bei der städtischen Verkehrsüberwachung gute Karten: „Bei uns ist die Altersgruppe 50 plus stark vertreten“, sagt Joachim Elser, der Chef. Da die Kontrolleure keinen Ausbildungsberuf ausüben, ist der Einstieg nach einer sechs Monate dauernden Schulung möglich. Diese erfolge mit Theorieunterricht und in der Praxis, wenn die Neueinsteiger mit erfahrenen Kollegen mitgehen. Voraussetzungen sind ein Führerschein der Klasse B, ein sauberes Führungszeugnis und eine abgeschlossene Berufsausbildung. „Ich sage immer, das ist unsere Multikultitruppe“, sagt Elser. Nicht nur, weil in den Reihen der Kontrolleure Kollegen arbeiten, die neben Deutsch noch Französisch, Griechisch oder Italienisch sprechen, sondern auch, weil unter den 100 Mitarbeitern Gärtner, Maurer, Bäcker und viele weitere Berufsgruppen sind.

 

Die höheren Semester stelle die Stadt für die Aufgabe vor allem aufgrund ihrer Lebenserfahrung und der sozialen Kompetenz, die mit den Jahren komme, ein. „Die kommen erfahrungsgemäß besser damit zurecht, wenn Auseinandersetzungen mit Autofahrern entstehen, die sich im Recht wähnen“, sagt Joachim Elser.