Fünf Freunde aus Welzheim und Umgebung sind am Wochenende mit ihren Rennbikes nonstop bis nach Riva am Gardasee geradelt. Für die rund 550 Kilometer haben sie inklusive Pausen knapp 26 Stunden benötigt.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Welzheim/Riva - Sie haben es tatsächlich geschafft. Und sie sind immer noch ordentlich geschafft. Die fünf Ausdauersportler Ralf Kircher (49 Jahre), Roland Wahl (44), Hagen Ruoff (49), Klaus Erdei (50) und Dieter Zimmermann (60) sind am Wochenende nonstop mit ihren Rennrädern von Welzheim bis nach Riva am Gardasee gefahren. Jetzt haben sie schwere Waden und wunde Hintern. Ansonsten, sagt Klaus Erdei, seien sie aber gut drauf. Auch wenn die Aktion gegen Ende der fast 26-stündigen Tour zur reinen Willensache geworden sei. „Wir schaffen das“, habe man sich immer wieder gegenseitig zugerufen.

 

Die fünf Kumpels, die mit der Wahnsinnsfahrt Spenden für den Kinderhospizdienst Pusteblume gesammelt haben, und immer noch sammeln wollen, waren Mitten in der Nacht beim Feuersee in Welzheim gestartet. Gut einhundert Schaulustige hatten sie mit frenetischem Jubel verabschiedet. „Wir waren total überwältigt“, sagt Erdei. Zunächst seien sie mit flottem Tempo in der kalten Nacht bei lediglich etwa vier Grad ohne anzuhalten über die Alb geradelt. Die erste Pause hat das Quintett nach rund 150 Kilometern in Bad Wörishofen eingelegt.

Regelmäßig wurde gegessen und getrunken. Kuchen, belegte Brote, Bananen und jede Menge Energieriegel sowie Wasser und Cola. Die fünf berichten, dass die Wetterbedingungen ideal gewesen seien – in der Nacht nicht allzu kalt, nicht zu heiß am Tag und trocken. 13.30 Uhr Innsbruck, 16.30 Uhr eine längere Pause auf dem Brenner. Die Stimmung sei am Nachmittag immer noch bestens gewesen.

Schmerzen, verlorener Proviant und Navigationsprobleme

Die Etappe Sterzing-Trento sei sehr anstrengend gewesen. Erste Probleme: Schmerzen in den Knien und angeknackstes Psyche. Man habe sich gegenseitig Mut gemacht. Zwischenzeitlich hatten die Biker auch noch ihr Begleitbussle mit dem Proviant verloren – und später wieder gefunden. „In Trento haben wir dann auch noch Probleme gehabt, aus der Stadt raus zu finden“, berichten die Benfiz-Biker. Die zweite Nachtetappe mit den letzten, hügeligen 50 Kilometern war nur noch Willensache. „Wir schaffen das.“

Ankunft beim Hotel in Riva an nächsten Morgen gegen 1.30 Uhr. Noch zwei Stunde lang sind die Männer aus den Schwäbischen Wald dann auf der Terrasse des Hotels gesessen, haben Weizenbier und Radler getrunken. Die Bilanz der Tour: genau 544 Radkilometer, etwa 5400 Höhenmeter, 20 Stunden reine Fahrtzeit, Schnittgeschwindigkeit 27 Kilometer in der Stunde, bis dato knapp 10.000 Euro Spendengelder eingesammelt.

Am nächsten Mittag sind die Welzheimer Radler dann von einem weiteren Kumpel, der weniger mit Sport am Hut hat, mit dem Bussle heim chauffiert worden. Klaus Erdei sagt, „beim Sitzen im Auto haben uns die Hintern dann mehr weh getan als auf den Rädern“.