Für viele, die das alte Stuttgart noch kennen und lieben, bleibt der Abriss des Kronprinzenpalais eine offene Wunde: Heute steht an dieser Stelle der Glaswürfel des Kunstmuseum. Ein Vorher-Nachher-Vergleich aus der Von-Zeit-zu-Zeit-Geschichtswerkstatt

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Für viele, die das alte Stuttgart noch aus eigener Anschauung kennen, bleibt der Abriss des Kronprinzenpalais (das erste Foto zeigt es links, etwa im Jahr 1940) eine offene Wunde: Denn der einstige Wohnsitz des Kronprinzen Karl aus dem Jahr 1849 war zwar im Krieg beschädigt worden, hätte aber leicht erneuert werden können. Doch er stand 1963 dem Autoverkehr im Weg, der Planiedurchstich erhielt Vorfahrt vor dem historischen Gebäude.

 

So entstand die Betonburg des Kleinen Schlossplatzes. Sie erhielt zunächst viele Architekturpreise, doch allmählich schämte man sich doch ein wenig für die Wüste – nur Skater und Kartenkäufer hatten dort ihre Freude. Erst als im Jahr 1993 der direkte Autoverkehr über die Planie unterbunden wurde, kehrte der Kleine Schlossplatz in Form einer Freitreppe ins öffentliche Bewusstsein zurück. Und zwar so sehr, dass die Idee eines Sitz- und Treffpunktes 2005 beim Bau des Kunstmuseums wieder aufgenommen wurde.

Schauen Sie auch noch kurz auf den Königsbau von 1860 rechts im zweiten Bild: Die „Königsbau-Passagen“ mit ihrer riesigen Kuppel sind im Jahr 2006 angebaut worden. Die Architekten von Kunsttempel und Konsumtempel waren übrigens dieselben: die Berliner Hascher und Jehle.

Auf den beiden Bildern sieht es so aus, als habe es das Interregnum der Betonburg nie gegeben. Und manche streiten nun sogar darüber, was besser auf den Stuttgarter Schlossplatz passt, der Kronprinzenbau oder das Kunstmuseum.

Was meinen Sie? Und welche Erinnerungen haben Sie an den Kleinen Schlossplatz? Zeigen Sie Ihre Bilder und Texte in unserem Geschichtsportal „Von Zeit zu Zeit“ von Stuttgarter Zeitung und Stadtarchiv.

Kleiner Schlossplatz im Wandel der Zeit

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