Er ist einer der emotionalsten Orte in Stuttgart: der Kleine Schlossplatz. Vom Abriss des Kronprinzenpalais, zur autogerechten Betonburg bis hin zum Paradies für Kunstliebhaber erzählen wir die Geschichte dieses Ortes.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Der Kleine Schlossplatz Nummer 13 ist einer der emotionalsten Orte in Stuttgart. Dort, wo früher Adlige im Kronprinzenpalais residierten, steht seit zehn Jahren der Glaskubus des Kunstmuseums. Heftige Diskussionen hat es um den Abriss des historischen Gebäudes, den Bau des Kleinen Schlossplatzes und das neue Kunstmuseum gegeben.

 

Für viele, die das alte Stuttgart noch aus eigener Anschauung kennen, bleibt der Abriss des Kronprinzenpalais eine offene Wunde: Denn der einstige Wohnsitz des Kronprinzen Karl aus dem Jahr 1849 war zwar im Krieg beschädigt worden, hätte aber leicht erneuert werden können. Doch er stand 1963 dem Autoverkehr im Weg, der Planiedurchstich erhielt Vorfahrt vor einem Zeugnis Stuttgarter Stadtgeschichte.

2005 wird das Kunstmuseum gebaut

So entstand die Betonburg des Kleinen Schlossplatzes. Sie erhielt zunächst viele Architekturpreise, doch allmählich schämte man sich doch ein wenig für die Wüste – nur Skater und Kartenkäufer hatten dort ihre Freude. Erst als im Jahr 1993 der direkte Autoverkehr über die Planie unterbunden wurde, kehrte der Kleine Schlossplatz in Form einer Freitreppe ins öffentliche Bewusstsein zurück. Und zwar so sehr, dass die Idee eines Sitz- und Treffpunktes 2005 beim Bau des Kunstmuseums wieder aufgenommen wurde.

Die „Königsbau-Passagen“ mit ihrer riesigen Kuppel sind im Jahr 2006 angebaut worden. Die Architekten von Kunsttempel und Konsumtempel waren übrigens dieselben: die Berliner Hascher und Jehle.

Welche Erinnerungen haben Sie an den Kleinen Schlossplatz? Zeigen Sie Ihre Bilder und Texte in unserem Geschichtsportal „Von Zeit zu Zeit“ von Stuttgarter Zeitung und Stadtarchiv.