Zuletzt saßen Mitglieder der Umweltpartei vor zehn Jahren im Korber Gemeinderat. Nun wollen die Grünen mit einer neu gegründeten Liste wieder Anlauf für den Sprung ins GremiumVor zehn Jahren sind Grüne zuletzt im Korber Gemeinderat gesessen, als Mitglieder der „Kulis“ (Korber Umwelt-Liste). Nun wollen sie mit einer neugegründeten Liste wieder für den Sprung ins Kommunalparlament Anlauf nehmen.

Korb - Dass der Korber Gemeinderat kein Hort kontrovers geführter Parteidiskussionen und Wortgefechte zwischen den Fraktionen ist, verrät allein schon seine Sitzordnung. Alphabetisch sortiert nehmen die Mitglieder im Halbrund gegenüber der Verwaltungsriege Platz. Daran wird sich sicherlich auch nach den Gemeinderatswahlen nichts ändern – aber eventuell an der Zusammensetzung. Denn neben den Kandidatenlisten von Freien Bürgern, CDU/Freie Wähler und SPD haben die Korber dieses Mal auch noch eine weitere Wahlmöglichkeit, die von Bündnis 90/Die Grünen.

 

Gerhard Brenner, der einst für die SPD in den Gemeinderat einzog, bis heute auch zu deren Fraktion zählt, aber schon seit geraumer Zeit das Parteibuch gewechselt hat und bei den Grünen eingetreten ist, hat hinter sich seine neuen Gesinnungsgenossen versammelt: Ulrike Ebke, Silke Gärtner-Janot, Hans-Peter Gäßler, Nina Mucha-Paulus, Marc Pondelik, Joachim Rieß, Albert Micha Ruckh sowie Christel Ruf. Würden welche von ihnen den Sprung in das Kommunalparlament schaffen, dann wäre das im beschaulichen Korb durchaus eine kleine Sensation. Denn zuletzt saßen Grüne vor zehn Jahren als „Kulis“ (Korber Umwelt-Liste) im Gemeinderat, wie Gerhard Brenner berichtet.

Dezentrale Energieversorgung und Kritik an Flächenverbrauch

Und für was steht die neue Liste? Natürlich sei die dezentrale Energiegewinnung ein Schwerpunktthema der Grünen, erklärt Brenner, wobei er diese nicht allein am Bau von Windrädern festmachen wolle. Ganz abgesehen davon ist er überzeugt: „Korb braucht auch innerorts Grüne-Politik“ – beispielsweise in Sachen Flächenverbrauch. So finanziere sich die Gemeinde seit Jahren vor allem über die Erschließung neuer Baugebiete. Eine Praxis, die für die Grünen nicht länger tragbar sei. Schließlich gelte es, auch etwas für die Nachwelt zu bewahren. „Das Thema wollen wir auf jeden Fall in den Wahlkampf tragen“, kündigt Brenner an.

Hansi Müller als prominentes Zugpferd

Bei CDU und Freien Wählern ist dagegen weniger Tragen als viel mehr Ziehen angesagt. Sie haben sich den Ex-Fußballprofi Hansi Müller, der bereits seit einigen Jahren in Korb wohnt und dort auch ein Haus gebaut hat, als prominentes Zugpferd eingespannt. Müller will nach eigener Aussage auf diese Weise seiner neuen Wahlheimat etwas zurückgeben. Dabei hat er sich vor allem auf die Fahnen geschrieben, den Bau eines Windrades auf der Korber Höhe zu verhindern. Ansonsten tritt weitestgehend die bewährte Besetzung für CDU und Freie Wähler an, darunter auch sämtliche, die derzeit schon ein Mandat im Korber Gemeinderat haben.

Die Freien Bürger und die SPD hingegen werden nach den Wahlen sicherlich beide neue Fraktionssprecher bestimmen müssen, denn sowohl Richard Zerrer als auch Dagmar Braun kandidieren nicht mehr. Für die Freien Bürger tritt zudem Ralf Schweizer nicht mehr zur Wahl an.