Bitte recht mutig! Für das ungleiche Duell beim schier übermächtigen FC Bayern trauen vermutlich nur die kühnsten Optimisten dem VfB Stuttgart eine Überraschung zu. Schwaben-Coach Armin Veh fordert von seinem Liga-16. eine couragierte Vorstellung.

Bitte recht mutig! Für das ungleiche Duell beim schier übermächtigen FC Bayern trauen vermutlich nur die kühnsten Optimisten dem VfB Stuttgart eine Überraschung zu. Schwaben-Coach Armin Veh fordert von seinem Liga-16. eine couragierte Vorstellung.

 

Stuttgart - Mega-Bayern? Na und! Trotz der extrem schwierigen Dienstreise an die Isar fordert Trainer Armin Veh von seinem VfB Stuttgart einen mutigen Auftritt beim FC Bayern München. „Ich möchte, dass man sieht, dass wir gewillt sind, dort zu gewinnen“, verlangte der 53-Jährige vor dem Duell des Liga-16. am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Respekt flößt der Branchenprimus mit seinen zahlreichen Nationalspielern und Weltmeistern den Schwaben natürlich ein.

„Es sind schon die Mega-Bayern, klar. Damit kann ich schon was anfangen“, räumte Veh angesprochen auf die zahlreichen Superlative in den Schlagzeilen über die Münchner ein. Gerade jetzt zu Saisonbeginn stünden für einen Außenseiter die Chancen auf eine Überraschung aber besser als zu einem späteren Zeitpunkt. „Ich glaube nicht, dass sie schon topfit sind“, meinte der gebürtige Augsburger am Donnerstag. In Topform ist der VfB noch lange nicht. Vor dem dritten Spieltag haben die Schwaben nur einen Punkt auf dem Konto.

Immerhin hat Veh keine personellen Sorgen. „Es sind alle gesund“, gab der frühere Frankfurt-Coach zu Protokoll. Wechsel in der Startelf könnte es geben. „Das hilft uns, wenn die Jungs mit positiven Erlebnissen von der Nationalmannschaft zurückkommen“, erklärte Veh mit Blick auf U-21-Nationalteamkapitän Moritz Leitner und U-19-Auswahlspieler Timo Werner. Beide könnten eine Bewährungschance erhalten.

Mit Lockerheit zum FC Bayern München

Die Bilanz dürfte den Schwaben allerdings wenig Hoffnung auf eine Sensation machen. Die letzten elf Pflichtspiele haben die Stuttgarter gegen die Bayern verloren. Im März 2010 konnte der VfB die Münchner zum letzten Mal bezwingen. Miese Laune bei Veh? Fehlanzeige! Mit einer großen Portion Lockerheit hofft er auf die nächsten Punkte in dieser Bundesligasaison. „Jetzt versuchen wir natürlich, da was zu holen“, gab er die eindeutige Marschroute aus.

Auch Sportvorstand Fredi Bobic gibt sich optimistisch. „Wir haben in der vergangenen Saison zum Beispiel gegen die Bayern gleich zweimal gezeigt, dass was möglich ist, auch wenn es am Ende knapp nicht gereicht hat“, sagte der frühere Nationalstürmer jüngst im „Doppelpass“ bei Sport1. „Aber in der Bundesliga ist immer etwas möglich. Für uns zählen nun aber erst einmal kleine Schritte, und wir müssen vor allem stabil werden.“

Dass der VfB aber zunächst weiter im Tabellenkeller bleiben dürfte, kann Bobic nicht von der Hand weisen. „Das ist gegeben“, räumte der 42-Jährige ein. Denn das Programm hat es in sich. Nach der Dienstreise zum FC Bayern gastiert das stabilisierte 1899 Hoffenheim am Neckar, ehe der VfB bei Vize-Meister Borussia Dortmund antritt.

Spätestens dann will Daniel Ginczek endlich sein erstes Pflichtspiel für die Stuttgarter absolvieren. Es wäre eine „überragende Geschichte, wenn ich es schaffen würde, in knapp zwei Wochen in Dortmund dabei zu sein, bei meinem früheren Klub“, erzählte der Stürmer dem „kicker“. Seinen Teamkollegen drückt der ehemalige Nürnberger, der sich im Februar das Kreuzband gerissen hatte, für das Bayern-Gastspiel die Daumen: „Vielleicht gelingt es uns, ein Highlight zu setzen.“