Die Kunden des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) werden jetzt genau über Ankünfte und Abfahrten von Bussen und Bahnen informiert. Das neue System zeigt die Daten an Haltestellen und auf dem Smartphone in Echtzeit an.

Stuttgart - Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) hat mit finanzieller Hilfe des Verkehrsministeriums im Verbundgebiet ein flächendeckendes System aufgebaut, um Informationen über Busse, Stadt- und S-Bahnen sowie Regionalzüge in Echtzeit anzuzeigen. Inzwischen sind laut VVS alle vorgesehenen Verkehrsunternehmen in der Region an das neue Informationssystem angeschlossen, das bereits etwa 95 Prozent der aktuellen Fahrplandaten darstellen kann. Diese werden an Busbahnhöfen und anderen wichtigen Knotenpunkten des Nahverkehrs angezeigt. Sie können aber auch von den Fahrgästen mit der passenden VVS-App per Smartphone abgerufen werden.

 

„Damit ist die Zeit kleingedruckter Fahrpläne und ungenauer Informationen über Ankunfts- und Abfahrtszeiten vorbei“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung am Donnerstag in Stuttgart. Das Ministerium habe das Modellprojekt im Rahmen des Landesförderprogramms „Nachhaltig mobile Region Stuttgart“ mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Davon profitierten vor allem die mittelständischen Busunternehmen im ländlichen Raum, die nun über genaue Daten verfügten. Die Fahrer von 1400 Bussen in der Region könnten auf ihren Monitoren ablesen, ob eine S-Bahn pünktlich oder etwa drei Minuten verspätet sei. Denkbar sei nun, dass ein Bus auch mal ein paar Minuten warte. Das hänge aber vom vorhandenen Zeitpuffer ab.

Echtzeitinformationen werden verknüpft

„Gerade im ländlichen Raum, wo der Nahverkehr nicht im Zehn-Minuten-Takt unterwegs ist, sind diese Informationen besonders wichtig“, betonte Minister Hermann. Damit werde der Nahverkehr auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. Nach und nach sollten auch andere Regionen im Land damit ausgerüstet werden.

Die Grundlage für das jetzt einsatzfähige Modellvorhaben sei die Entwicklung einer regionalen Datendrehscheibe gewesen“, erklärte der VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Diese Plattform verknüpfe die Echtzeitinformationen von den Leitsystemen mehrerer Verkehrsunternehmen mit der elektronischen Fahrplanauskunft. „Diese genauen Informationen werden dann an die Bordrechner in den Bussen, an die Fahrplananzeigen an Haltestellen sowie ins Internet oder an Smartphones weitergegeben.“