Noch spürt der Zulieferer Bosch keinen Rückgang im Dieselgeschäft. Dennoch fürchtet der Konzern, dass sich das in diesem Jahr ändern könnte.

Renningen/Gerlingen - Die Auswirkungen des VW-Abgasskandals auf den weltweite Automarkt sind nach Einschätzung von Bosch-Chef Volkmar Denner nach wie vor nicht abschätzbar. Derzeit rechne Bosch für 2016 nur noch mit einem Wachstum der weltweiten Automobilproduktion von einem Prozent, sagte Denner am Dienstagabend vor Journalisten in Renningen bei Stuttgart. 2016 werde kein einfaches Jahr. „Wir machen uns gewisse Sorgen.“

 

Bislang spürt der Zulieferer allerdings keinen Rückgang im Dieselgeschäft. Ein starkes Zuliefergeschäft und der schwache Euro hatten Bosch nach vorläufigen Zahlen zu einem Umsatzsprung von zehn Prozent auf mehr als 70 Milliarden Euro verholfen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um mehr als ein Drittel auf fünf Milliarden Euro zu.

Der Konzern hatte Komponenten an Volkswagen geliefert, mit deren Hilfe der Autobauer Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen manipuliert hatte. Der Zulieferer wird deshalb in Sammelklagen gegen VW der angeblichen Mittäterschaft bezichtigt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug.

Bosch selbst habe am Tag nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen VW eine interne Untersuchung beauftragt, sagte Denner. Erkenntnisse dieser Untersuchung nannte er allerdings nicht. Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen oder Schadenersatzforderungen hat Bosch bislang im Gegensatz zu Volkswagen noch nicht gebildet.