VW kann trefflich von Renschlers Erfahrungsschatz als Lkw-Chef von Daimler lernen, der nun im Wettbewerb gegen seinen Ex-Kollegen Wolfgang Bernhard antreten muss. Die Stuttgarter liegen als größter Lastwagenhersteller weltweit vor dem Wolfsburger Konzern, der unter anderem auf dem wichtigen US-Markt eine große Lücke hat. Schritt für Schritt wurde bei Daimler in den vergangenen Jahren damit begonnen, diese Größenvorteile in Gewinn umzumünzen, indem Baukästen für bestimmte Komponenten geschaffen wurden, die mehrere Marken teilen. Die Wolfsburger können davon nur träumen, wenngleich MAN-Nutzfahrzeugchef Anders Nielsen am Dienstag auf der IAA bekannt gab, dass man nun mit Scania gemeinsame Sache bei Getrieben machen will.

 

Wolfgang Bernhard wird zum Konkurrenten seines ehemaligen Kollegen. Foto: Achim Zweygarth
Auf dem Papier erscheint Andreas Renschler fast so etwas wie eine Idealbesetzung zu sein. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft bisweilen eine Lücke. Dies musste auch der heutige Daimler-Lkw-Chef Wolfgang Bernhard leidvoll erfahren, der nach einem Intermezzo in Wolfsburg wieder nach Stuttgart zurückkehrte. Die Nutzfahrzeugmanager des VW-Konzerns warten gespannt auf den Antritt Renschlers im nächsten Februar. Der künftige Lkw-Chef sei eine „black box“, beschreibt ein Manager die Ungewissheit über den künftigen Kurs und gibt zu bedenken, dass Quereinsteiger ohne Netzwerk sich schwertun mit der ganz eigenen Unternehmenskultur des Wolfsburger Konzerns. Renschler hat seine gesamte bisherige Karriere bei Daimler gemacht. Wie Renschler denn so sei, will ein anderer Manager von dem Gast aus Stuttgart wissen. Er habe gehört, so fügt der VW-Mann hinzu, dass der 56-jährige Schwabe recht aufbrausend sein könne.

Im Wettkampf sehen sich MAN und Scania gut positioniert

Im technischen Wettlauf mit Daimler sehen sich die Lkw-Töchter des Wolfsburger Konzerns ganz gut positioniert, wie Scania-Chef Martin Lundstedt und MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Rande der VW-Premiere versichern. Die große Show von Wolfgang Bernhard mit dem autonom fahrenden Lastwagen „lässt mich persönlich kalt“, meint Pachta-Reyhofen. Denn „das alles ist ja noch in einem ganz frühen Stadium“.

Der MAN-Chef plädiert eher dafür, Neuheiten erst dann vorzustellen, wenn der Kunde sie auch kaufen kann, immer ausgefeiltere Assistenzsysteme auf den Markt zu bringen und sich so schrittweise dem autonomen Fahren zu nähern. Wer ein Feld sehr früh beackere, so Pachta-Reyhofen, riskiere, bei Verzögerungen in ein paar Jahren mit unangenehmen Fragen konfrontiert zu werden. Dann könne es heißen, so der MAN-Chef: „Wo bleibt denn jetzt die Serienfertigung?“

Und auch sonst gibt es bisher nur wenig Gemeinsamkeiten zwischen den Marken. Doch der VW-Patriarch Ferdinand Piëch verfolgt mit zäher Energie seine Vision, aus der Nutzfahrzeugmarke VW gemeinsam mit MAN und Scania einen Riesen zu schmieden, der Daimler Paroli bieten kann. Bisher hat ihm jedoch der richtige Schmied gefehlt. Vor vier Jahren übernahm Jochem Heizmann den neu geschaffenen Vorstandsposten des Konzern-Nutzfahrzeugchefs. Die Welt der großen Laster war und blieb für den Produktionsexperten Heizmann jedoch ein fremdes Terrain. Vor zwei Jahren wurde er bereits wieder abgelöst. Nun sollte Scania-Chef Leif Östling dafür sorgen, dass MAN und Scania an einem Strang ziehen. Doch der Schwede, ein Urgestein der Ertragsperle Scania, war Partei und schaffte es nicht, die Eifersüchteleien der beiden stolzen Marken zu beseitigen. Im dritten Anlauf soll es nun der frühere Daimler-Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler richten, den Piëch von den Stuttgartern weglockte. „Die Besten ködern die Besten“ triumphierte Piëch im Januar, als ihm sein großer Coup gelungen war.

Auf dem Papier eine Idealbesetzung

VW kann trefflich von Renschlers Erfahrungsschatz als Lkw-Chef von Daimler lernen, der nun im Wettbewerb gegen seinen Ex-Kollegen Wolfgang Bernhard antreten muss. Die Stuttgarter liegen als größter Lastwagenhersteller weltweit vor dem Wolfsburger Konzern, der unter anderem auf dem wichtigen US-Markt eine große Lücke hat. Schritt für Schritt wurde bei Daimler in den vergangenen Jahren damit begonnen, diese Größenvorteile in Gewinn umzumünzen, indem Baukästen für bestimmte Komponenten geschaffen wurden, die mehrere Marken teilen. Die Wolfsburger können davon nur träumen, wenngleich MAN-Nutzfahrzeugchef Anders Nielsen am Dienstag auf der IAA bekannt gab, dass man nun mit Scania gemeinsame Sache bei Getrieben machen will.

Wolfgang Bernhard wird zum Konkurrenten seines ehemaligen Kollegen. Foto: Achim Zweygarth
Auf dem Papier erscheint Andreas Renschler fast so etwas wie eine Idealbesetzung zu sein. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft bisweilen eine Lücke. Dies musste auch der heutige Daimler-Lkw-Chef Wolfgang Bernhard leidvoll erfahren, der nach einem Intermezzo in Wolfsburg wieder nach Stuttgart zurückkehrte. Die Nutzfahrzeugmanager des VW-Konzerns warten gespannt auf den Antritt Renschlers im nächsten Februar. Der künftige Lkw-Chef sei eine „black box“, beschreibt ein Manager die Ungewissheit über den künftigen Kurs und gibt zu bedenken, dass Quereinsteiger ohne Netzwerk sich schwertun mit der ganz eigenen Unternehmenskultur des Wolfsburger Konzerns. Renschler hat seine gesamte bisherige Karriere bei Daimler gemacht. Wie Renschler denn so sei, will ein anderer Manager von dem Gast aus Stuttgart wissen. Er habe gehört, so fügt der VW-Mann hinzu, dass der 56-jährige Schwabe recht aufbrausend sein könne.

Im Wettkampf sehen sich MAN und Scania gut positioniert

Im technischen Wettlauf mit Daimler sehen sich die Lkw-Töchter des Wolfsburger Konzerns ganz gut positioniert, wie Scania-Chef Martin Lundstedt und MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen am Rande der VW-Premiere versichern. Die große Show von Wolfgang Bernhard mit dem autonom fahrenden Lastwagen „lässt mich persönlich kalt“, meint Pachta-Reyhofen. Denn „das alles ist ja noch in einem ganz frühen Stadium“.

Der MAN-Chef plädiert eher dafür, Neuheiten erst dann vorzustellen, wenn der Kunde sie auch kaufen kann, immer ausgefeiltere Assistenzsysteme auf den Markt zu bringen und sich so schrittweise dem autonomen Fahren zu nähern. Wer ein Feld sehr früh beackere, so Pachta-Reyhofen, riskiere, bei Verzögerungen in ein paar Jahren mit unangenehmen Fragen konfrontiert zu werden. Dann könne es heißen, so der MAN-Chef: „Wo bleibt denn jetzt die Serienfertigung?“