Nach den Terroranschlägen von Paris deutet eine mögliche Spur in die Region Stuttgart. Die Bundesanwaltschaft sieht jedoch nach Informationen unserer Zeitung bislang "keine Relevanz in Sachen Paris"

Stuttgart - Zwei Wochen nach den Terroranschlägen von Paris ermitteln deutsche Behörden wegen einer möglichen Waffenlieferung in die französische Hauptstadt. „Ein 24 Jahre alter Mann steht im Verdacht, vier Sturmgewehre an eine Pariser Lieferadresse geschickt zu haben“, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Freitag. Mögliche Bezüge zu den Anschlägen in Paris würden geprüft. Die Bundesanwaltschaft sieht dagegen nach Informationen unserer Zeitung bislang "keine Relevanz in Sachen Paris".

 

Über die Festnahme und die mögliche Lieferung von vier Kalaschnikow-Sturmgewehren hatte die „Bild“ zuerst berichtet. Irrtümlich war hier das Alter des Verdächtigen zunächst mit 34-Jahren angegeben worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Ermittlungen im Fall des 24 Jahre alten Deutschen aus Magstadt (Kreis Böblingen) wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Das Landeskriminalamt sei mit weiteren Überprüfungen beauftragt worden.

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, in mehreren Fällen Schreckschusswaffen ungenehmigt zu illegalen Schusswaffen umgebaut und diese über eine illegale Plattform im Internet verkauft zu haben. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung am vergangenen Montag wurden weitere Schusswaffen gefunden. Nach Auswertung von Emails gibt es Anhaltspunkte dafür, dass der Verdächtige Anfang November 2015 vier Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow an einen Abnehmer in Paris verkauft haben könnte. Die Identität des Käufers steht noch nicht fest“, sagte der Stuttgarter Behördensprecher.

Der 24-Jährige sitzt in Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim.