Für den Kulturbetrieb muss die Stadt möglicherweise Millionen in den in die Jahre gekommenen Bau investieren.

Stuttgart - Die politische Diskussion über die Zukunft der Wagenhallen im Nordbahnhof wird demnächst mit finanziellen Vorzeichen fortgesetzt werden müssen. Ein aktuelles Gutachten hat Statikprobleme an der alten Dachkonstruktion aus Metall und Glas aufgezeigt und die Stadt als Eigentümerin sofort handeln lassen. „Wir haben erste Abstützungsmaßnahmen durchgeführt, weitere Untersuchungen laufen noch“, bestätigte Daniel Nikoleizig vom städtischen Liegenschaftsamt am Mittwoch. „Die Nutzung des Kulturzentrums ist aber deshalb nicht eingeschränkt, der Kulturbetrieb ist nicht gefährdet“, betont er.

 

Was an weiteren Maßnahmen notwendig ist, um das 150 Jahre alte Dach fürs erste winterfest zu machen, sollen Untersuchungen in den nächsten Wochen zeigen. „Wir haben einen Mietvertrag bis Ende 2015, den werden wird auf jeden Fall erfüllen“, heißt es beim Liegenschaftsamt. Grundsätzlich wird sich jedoch die Stadt schon bald darüber Gedanken machen müssen, wie viel ihr der dauerhafte Erhalt des Kulturbetriebs, für den sich der Kulturausschuss des Gemeinderats bereits ausgesprochen hat, wert ist. „Mittelfristig stellt sich die Frage, steckt man 50 000 Euro rein oder einen Millionenbetrag für ein neues Dach, das geht in eine Dimension, über die der Gemeinderat entscheiden muss“, sagt Nikoleizig.

Aufmerksam geworden ist man auf die Dachprobleme aufgrund des laufenden Bauantrags der Hallenbetreiber, die den Veranstaltungsbetrieb ausdehnen möchten. Die Stadt macht dafür eine förmliche Genehmigung des bisher nur geduldeten Kulturbetriebs zur Bedingung. Dazu wurde das Statikgutachten in Auftrag gegeben, das nun die Stadt in Zugzwang bringt.