Die Ukrainer entscheiden an der Wahlurne über den Kurs ihres Landes. Überschattet wird die Abstimmung vom Konflikt mit moskautreuen Separatisten und einem Gasstreit mit Russland. Kann die Führung in Kiew mit einem starken Mandat ihren Westkurs fortsetzen?

Kiew - In der krisengeschüttelten Ukraine hat am Sonntag die vorgezogene Parlamentswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten um 8 Uhr Ortszeit. Die prowestliche Führung in Kiew sowie die EU und die USA hoffen, dass die Abstimmung dazu beiträgt, die Situation in der früheren Sowjetrepublik zu stabilisieren. Allerdings ist die Wahl in weiten Gebieten der Ostukraine nicht möglich, da dort prorussische Separatisten die Lage kontrollieren. Auch auf der im März von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim wird nicht gewählt.

 

Als Favorit der Abstimmung gilt ein proeuropäisches Bündnis von Präsident Petro Poroschenko, dem auch die Partei Udar (Schlag) des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko angehört. Poroschenko hofft auf ein starkes Mandat für Reformen und zur Fortsetzung seines Westkurses.

Etwa 36 Millionen Menschen sind zur Abstimmung im zweitgrößten Flächenstaat Europas aufgerufen. Kurz nach Schließung der Wahllokale um 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) werden Prognosen erwartet.