Durch die Wahl neuer Amtsleiter hinter geschlossenen Türen missachten die Verwaltung und der Gemeinderat die Bürger, meint unser Autor Kai Holoch.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Viel weiß man nicht über den neuen Wirtschaftsförderer. Das, was man weiß, steht in einer Pressemitteilung der Stadt: Seit Montag verwehren der Gemeinderat und die Verwaltung der Öffentlichkeit die Chance, sich vor der Wahl von Amtsleitern und vom Führungspersonal der städtischen Eigenbetriebe ein Bild der Kandidaten zu machen, denn die Wahl findet hinter geschlossenen Türen statt.

 

Das ist in doppelter Hinsicht ein Armutszeugnis, denn einerseits müssen sich durch die Argumentation, dass man sich auf dem neuen Weg qualifiziertere Bewerbungen erhofft, alle zuletzt gewählten Amtsleiter auf den Schlips getreten fühlen. Zum anderen wäre zunächst eine – öffentliche – Diskussion darüber sinnvoll gewesen, ob es nicht vielleicht ein Problem der Verwaltung ist, dass qualifizierte Bewerber in Esslingen nicht gerade Schlange stehen. Gerade in einer Zeit, in der Bürgerbeteiligung und -information großgeschrieben werden, fördern der Esslinger Gemeinderat und die Verwaltung die Politikverdrossenheit der Menschen in der Stadt.