Konrad Epple will das zweite Mal das Direktmandat holen. Der Christdemokrat tritt in dem traditionell CDU-geprägten Wahlkreis an, den über Jahrzehnte Annemarie Griesinger und Günther Oettinger geprägt haben.

Ditzingen - Der Wahlkreis 13 ist fest in CDU-Hand. Politiker, die im Lauf ihrer Karriere zu politischen Größen wurden, haben ihn über drei Jahrzehnte geprägt. Zunächst Annemarie Griesinger, dann Günther Oettinger holten jeweils unangefochten das Direktmandat. Das soll zum zweiten Mal auch Konrad Epple gelingen. Von großen Fußstapfen, in die er hineingetreten ist, will der Ditzinger CDU-Stadtverbandsvorsitzende aber nichts wissen. Natürlich seien die Ministerin im Kabinett Filbinger und der ehemalige Ministerpräsident und heutige EU-Kommissar angesehene Personen. „Aber wir leben in der Jetzt-Zeit“, sagt er selbstbewusst. In der zu Ende gehenden Wahlperiode habe er erreicht, was er erreichen wollte. „Ich bin etabliert im Wahlkreis.“ Dem Anspruch seiner Partei, den Platz auszufüllen, sei er gerecht geworden.

 

Die Ziele für den Wahltag hat er klar definiert. Mit seiner Partei will er wieder in die Regierungsverantwortung kommen. Und er selbst will ein Ergebnis holen, das mindestens dem Landesdurchschnitt entspricht. Aber ob Regierungsverantwortung oder weiterhin Opposition: die Themen blieben aus Wahlkreissicht dieselben, sagt Epple: Bildungspolitik, B-10-Ausbau, Bau der Heimerdinger Umfahrung, Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs und Breitbandversorgung.

Versorgung in der Fläche nicht vernachlässigen

Epple verbindet diese Themen mit deutlicher Kritik an der grün-roten Landesregierung. Es könne nicht sein, sagt Epple, dass man die Gemeinschaftsschulen „überdurchschnittlich fördert, um sein politisches Ziel zu erreichen“. Man müsse die bestehenden Schularten weiterhin im Blick haben. Gänzlich versäumt habe es die Landesregierung, die „gute Haushaltslage zu nutzen, um die Breitbandversorgung zu verbessern“. Man dürfe „den Zug nicht verpassen“. Denn die Versorgung in der Fläche sei von Bedeutung, sagt Epple und kommt in dem Zusammenhang auf den Ausbau der B 10 zu sprechen. „Wir dürfen nichts unversucht lassen, die Straße zu ertüchtigen“, fordert der Christdemokrat.

Denn auch das Leben außerhalb der Stadt müsse zum Wohl aller gestaltet werden. Es könne nicht sein, dass die Menschen sich irgendwann entschieden, in die Stadt zu ziehen, nur weil diese über die bessere Infrastruktur verfüge und der Stau im Berufsverkehr unerträglich sei. Gleichwohl sieht Epple auch bei der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs Handlungsbedarf. Die Strohgäubahn werde nun zwar ertüchtigt, aber es dürfe kein Denkverbot geben, um deren Durchbindung nach Feuerbach zu erwägen.

So sehr Epple hofft, die CDU möge in die Regierungsverantwortung kommen, so zufrieden ist er mit der Politik, die seine Fraktion in der Opposition machte. „Ohne große Blessuren haben wir in die Opposition hineingefunden.“ Auch in dieser Rolle hätte die Fraktion an der im Parteiprogramm skizzierten Linie festgehalten. Auch sich selbst sei er in den fünf Jahren treu geblieben. „Ich bin derselbe geblieben, der ich vorher war.“ Dazu gehöre, „dass man auch mal mit klaren Worten zu seinen Überzeugungen steht“.

Daten zu und Fragen an Konrad Epple

Vorname
Konrad Name
Epple Geburtsdatum
4. 8. 1963 Familienstand
ledig Beruf
Selbstständiger Schlossermeister Ehrenämter
Stellvertretender Feuerwehr-Abteilungskommandant, Kreisrat, Beisitzer im CDU-Kreisvorstand Eine Überschrift über mich sollte lauten:
„Epple – für Sie in den Landtag“ Das größte Ärgernis im Kreis:
Es gibt keines. Der noch aktive Lieblingspolitiker einer anderen Partei?
Horst Seehofer. Er sagt ehrlich, dass wir momentan in einer Zeit leben, die für ihn die bisher schwierigste ist und ihn am meisten in Anspruch nimmt. Als Hauptdarsteller wäre ich am besten geeignet für den Film:
Josef Filser. Filser ist ein fiktiver bayerischer Landtagsabgeordneter, der sich zunehmend zu einem schlitzohrigen Original entwickelt. Wenn ich ein Jahr lang mit einer Person aus dem Kreis tauschen könnte, dann wäre das . . .
Der Landrat. Er hat für alle da zu sein, egal welcher politischen Couleur.